klg schrieb am 2. Juni 2006 20:46
> Man sollte sich aber IMHO befleissigen, Ausdrücke richtig zu
> verwenden.
> Und warum übertreiben (Monopol), wenn man es auch richtig ausdrücken
> kann (marktbeherrschende Stellung)?
In der Wirtschaftswissenschaft wird zwischen absolutem und normalem
Monopol unterschieden. Nur ein absolutes Monopol sieht überhaupt
keine Konkurrenz vor. Im allgemeinen ist "Monopol" und
"marktbeherrschende Stellung" gleichzustellen. Ferner ist der
Ausdruck "marktbeherrschende Stellung" in der Umgangsprache völlig
unbekannt und unüblich (und dann auch noch länger).
> > Weil Mac OS X und OpenOffice keine marktbeherrschende Stellung haben,
> > Microsoft Office aber schon.
>
> Okay. Aber das ist nicht die Schuld von MS, sondern von den
> Anwendern, oder?
Beim Wettbewerbsrecht geht's um Schuldzuweisungen nur am Rande. Dass
die Deutsche Telekom in vielen Bereichen Monopol hat, ist auch nicht
Schuld der Deutschen Telekom sondern des deutschen Staates, welcher
die Post früher als Monopol betrieben hat. Dies tut aber wenig zur
Sache. Fakt ist, dass Microsoft in vielen Bereichen eine
marktbeherrschende Stellung hat und dass sie aus diesem Grund eben
*besonders vorsichtig* handeln müssen.
> Ich denke, für alle sollte das gleiche Recht gelten: entweder man muß
> PDF-Export lizenzieren (dann auch OS X oder OpenOffice), oder man
> darf entsprechende Funktionen in eigene Produkte einbauen (dann auch
> MS).
Das sehen die Wettbewerbshüter halt anders, meiner Ansicht nach aus
zurecht so. Apple oder RedHat müssen nicht ihre eigenen Webbrowser
oder Mediaplayer vom Betriebssystem "entbündeln", Microsoft musste es
aber schon mal tun. Hier ist es ähnlich.
Wenn man Profi-Boxer ist und einem in der Kneipe aufs Maul haut, dann
ist die strafrechtliche Qualifikation anders als wenn man ein
"gewöhnlicher Mesch" ist. Ab einer gewissen Größe gelten in der Welt
halt andere Regeln.
B.
> Man sollte sich aber IMHO befleissigen, Ausdrücke richtig zu
> verwenden.
> Und warum übertreiben (Monopol), wenn man es auch richtig ausdrücken
> kann (marktbeherrschende Stellung)?
In der Wirtschaftswissenschaft wird zwischen absolutem und normalem
Monopol unterschieden. Nur ein absolutes Monopol sieht überhaupt
keine Konkurrenz vor. Im allgemeinen ist "Monopol" und
"marktbeherrschende Stellung" gleichzustellen. Ferner ist der
Ausdruck "marktbeherrschende Stellung" in der Umgangsprache völlig
unbekannt und unüblich (und dann auch noch länger).
> > Weil Mac OS X und OpenOffice keine marktbeherrschende Stellung haben,
> > Microsoft Office aber schon.
>
> Okay. Aber das ist nicht die Schuld von MS, sondern von den
> Anwendern, oder?
Beim Wettbewerbsrecht geht's um Schuldzuweisungen nur am Rande. Dass
die Deutsche Telekom in vielen Bereichen Monopol hat, ist auch nicht
Schuld der Deutschen Telekom sondern des deutschen Staates, welcher
die Post früher als Monopol betrieben hat. Dies tut aber wenig zur
Sache. Fakt ist, dass Microsoft in vielen Bereichen eine
marktbeherrschende Stellung hat und dass sie aus diesem Grund eben
*besonders vorsichtig* handeln müssen.
> Ich denke, für alle sollte das gleiche Recht gelten: entweder man muß
> PDF-Export lizenzieren (dann auch OS X oder OpenOffice), oder man
> darf entsprechende Funktionen in eigene Produkte einbauen (dann auch
> MS).
Das sehen die Wettbewerbshüter halt anders, meiner Ansicht nach aus
zurecht so. Apple oder RedHat müssen nicht ihre eigenen Webbrowser
oder Mediaplayer vom Betriebssystem "entbündeln", Microsoft musste es
aber schon mal tun. Hier ist es ähnlich.
Wenn man Profi-Boxer ist und einem in der Kneipe aufs Maul haut, dann
ist die strafrechtliche Qualifikation anders als wenn man ein
"gewöhnlicher Mesch" ist. Ab einer gewissen Größe gelten in der Welt
halt andere Regeln.
B.