HerrMeLin schrieb am 19.07.2018 07:04:
Konzerne und ihre Handlanger/Manager/Lenker/Reiche, die hier angeprangert werden, haben ein Vertretbarkeitsmaß, ein natürliche Verhältnismäßigkeit mit ihrer Habgier überschritten, so dass sie drohen, wie ein Schwarzes Loch, mit aller ihnen zur Verfügung stehenden (Finanz-)Macht alles an sich zu ziehen, Wettbewerb zu verhindern und Monopole zu bilden. Zudem zahlen sie, wie sich gezeigt hat, - anders als Du - ihre Steuern nicht; sind diese systemrelevanten Konzerne gefährdet, werden sie mit Staatsmitteln/Steuergeld oder Bürgschaften gerettet, während man Dein Unternehmen einfach den Bach herunter gehen ließe. Das müsste gerade Dir doch die Zornesröte ins Gesicht treiben! Das ist ein Problem der herrschenden Ungleichverteilung.
Erstmal: auch mein Steuerberater nutzt JEDE legale Möglichkeit, Steuern zu sparen. Das ist legitim und im Falle einer Aktiengesellschaft sogar für die Firmenleitung verpflichtend. Ich selbst habe 1996/97 Apple-Aktien gekauft, einen ganzen Batzen sogar - waren ja damals recht billig und ich habe an das Potential der Firma geglaubt. Würden sie heute Geld verschenken würde ich ihnen - im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten - in den Ar*** treten.
Amazon hat alles richtig gemacht, sie bieten eine riesige Auswahl, einen erstklassigen Kundensupport, sie bezahlen ihre Leute relativ hoch und sie beschäftigen viele Leute. Ob man Amazon im Falle eine Falles mit deutschen Steuergeldern terren würde - ich glaube nicht.
Und so ganz nebenbei, wurde auch schon erwähnt: dieses Riesenvermögen ist virtuell. Das ist der Aktienwert mal Anzahl der Aktien, das ist der materielle Wert seiner Firmen etc. Da ist deutlich weniger Barvermögen vorhanden als bei Apple, da Amazon fast allen Gewinn wieder reinvestiert. Es reicht aber, um ihm ein relativ entspanntes Leben zu gewährleisten, würde er sich zurückziehen. So hat er aktuell kaum Freizeit, sein Geld zu geniessen.