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  • Chrisbinich

mehr als 1000 Beiträge seit 13.07.2000

Wenn 60 Prozent der heruntergeladenen Bücher illegal sind...

... und ich persönlich - mit meinen Gespür für der Realität - glaube,
dass es wesentlich viel mehr sind, dann ist irgendwas mit dem Gesetz
nicht in Ordnung.
Denn es würde implizieren, dass etwas illegal gemacht wurde, was die
meisten Menschen in (hier) unserer Gesellschaft ohne hinreichende
moralische Bedenken praktizieren.

Ein allgemein und fast ohne Einschränkungen geltendes Gesetz sollte
aber ein Resultat eines gesellschaftlichen Konsenses sein. Dinge,
welche die Gemeinschaft nicht praktiziert haben will, sollten damit
reguliert oder verboten werden. 

Wenn aber die Gesellschaft Dinge ohne große moralische Bedenken
treibt, und nur dadurch daran gehindert oder zur Entwicklung solcher
Bedenken bewegt werden kann, indem man sie von Amts wegen zum
"Respekt" "erzieht" und/oder die Handlung gesetzlich verbietet, dann
hat es nichts mit irgendeiner Art von Konsens oder demokratischer
Legislative zu tun, sondern mit einem autoritativ oktroyierten
Minderheitenwillen.

Wenn eine Minderheit im Begriff ist durch beliebige Veränderungen in
der Gesellschaft grob benachteiligt zu werden, dann ist es unsere
Pflicht, sie zu schützen. Und der Begriff "Schützen" impliziert eine
ganze Reihe an Möglichkeiten, von ausgleichenden Vorteilen bis hin zu
aktiven Abwehr von Angriffen. Der Schutz rechtfertigt aber
ausdrücklich nicht die Tatsache, dass die Minderheit legislativ unser
tägliches Leben bestimmt.

Es ist schon strittig genug, dass der Jugendschutz - obwohl man
Kinder und Jugend kaum als Minderheit auffassen wird - immer mehr
Lebensbereiche restriktiv beeinflusst, in den Jugendliche nichts zu
suchen haben oder gar nicht vorhanden sind. Hier könnte sich die
Medienbranche aber pausenlos über den Kontrollwahn und die daraus
resultierenden Auflagen des Staates aufregen.
Da sind wir urplötzlich eine Gesellschaft, wo jeder für sich selbst
sorgen soll, nicht wahr? Und dabei werden echte (grob) 20 Millionen
Bundesbürger beschützt, nicht nur die wirtschaftlichen Interessen
einiger Verleger.
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