Ansicht umschalten
Avatar von MarkWolf
  • MarkWolf

mehr als 1000 Beiträge seit 29.11.2005

die alte Leier, lamentieren und nach dem Gesetzgeber rufen

Die Medienindustrie wiederholt gebetsmühlenartig ihre Forderungen.

Für das versagen eines unsinnigen Geschäftsmodells mit zudem
miserablen und überteuerten Produkten machen sie, wie immer, die
Konsumenten verantwortlich.

Denkfehler 1:
Selbst wenn die Zahlen stimmen würden, was natürlich gar nicht der
Fall ist, wäre dabei festzustellen, daß von den geladenen e-books
(was ist das überhaupt) nicht mal ein Bruchteil überhaupt gelesen, d.
h. konsumiert wird. Das ist also kein entgangener Umsatz, sondern nur
eine, zugegebenermaßen vollständige, Leseprobe.

Denkfehler 2:
Und der kleine Teil tatsächlich gelesener e-books würde auch dann
nicht zum erwarteten Umsatz führen, weil die Preise viel zu hoch und
die Restriktionen viel zu umfangreich sind.

Wenn die Industrie hervorragende Qualität (inhaltlich und von der
Aufmachung) zu akzeptablen Preisen anbietet und auf alle Gängelungen
und Restriktionen verzichtet, so daß ich mit der Datei alles machen
kann, was ich mit einem Buch auch kann, dann wird das ein
Erfolgsmodell sein. Allerdings muß neben der Verleihbarkeit, der
ubiquitären Nutzung und der Aufmachung in einem freien und allgemein
verfügbaren Format selbstverständlich auch das Recht enthalten sein,
das Werk in andere Formate zu konvertieren, so daß es auch in 100
oder gar 1.000 Jahren noch gelesen werden kann (wie das beim
gedruckten Werk auch der Fall ist).

Und noch was: Gutenberg hat den Buchdruck nicht deshalb erfunden, daß
die Medienindustrie den Lesern das Geld aus der Tasche zieht und dann
auch noch bestimmt, wer was wann und wo lesen darf, sondern zum
Nutzen aller Menschen. um das Wissen allen zugänglich zu machen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten