Schuld und Sühne

Wenn man die Sache mal philosophisch betrachtet: Ist es nicht
ausgleichende Gerechtigkeit, dass Herr Tauss der Piratenpartei
schadet (denn einen Nutzen wird sie aus den aktuellen Ereignissen
bestimmt nicht ziehen)?

Warum?

Ich bleibe dabei, dass Herr Tauss seinen eigenen Zielen gegen
Zensurvorhaben etc. massiv geschadet hat. Ich bin bereit anzunehmen,
dass dies gar nicht mit irgendwelchen pädophilen Hintergedanken
geschah, sondern aus purer Dummheit und/oder Scham. Fakt ist, er hat
so richtig Sch***e gebaut. Ich hoffe und glaube jedoch, dass dies
allgemein mit seiner Person verbunden wird und nicht auf
freiheitliche Ideale überspringt, da Herr Tauss für diese weit
weniger bekannt ist als für seine im angelasteten Vergehen.

Nun wird dieser Schaden in Teilen auf seine neue politische Heimat
umgelenkt. Und das ist meines Erachtens (für den Moment) eine gute
Sache und vielleicht eben ausgleichende Gerechtigkeit.

Nehmen wir mal die rosarote Brille ab: Im Jahr 2009 hat die
Piratenpartei keine Chance, die 5%-Hürde zu überwinden, das heißt die
1 bis 3 %, die sie auf sich zieht, fehlen den freiheitlichen Kräften
einer zukünftigen Regierung (FDP, Grüne, in Teilen sogar der Linken).

Es bleibt für 2009 dabei: Jede Stimme an die Piratenpartei ist (im
Hinblick auf die nächste Regierung, nicht im Hinblick auf die
Parteienfinanzierung und nicht im Hinblick auf eine berechtigte
Unmutsbekundung gegenüber den anderen Parteien) eine verschenkte
Stimme.

Und ich hätte gerne wirkliche Veränderungen. Auch wenn ich das
Programm der Piraten in großen Teilen unterstütze, habe ich per
Briefwahl meine Stimme den Liberalen gegeben, damit wir nicht nur
drüber reden, sondern damit auch was passiert.

Gruß
Der Freibierfred