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mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2000

Unerträglich...

Es ist und bleibt das Problem: es bringt nicht viel, die Konsumenten
von KiPo zu verhaften, wenn man zu früh zuschlägt und stattdessen die
Täter auf freiem Fuß lässt. Hier gilt tatsächlich, dass das
Betrachten der Bilder nicht schädigt, der Ersteller des Materials,
der fügt den Schaden zu.

Das primäre Problem bleibt also nach wie vor den Missbrauch zu
verhindern. KiPo folgt auch keinen großartigen Marktregeln. Wer KiPo
produziert macht dies leider nun erst einmal für sich selber, und
nicht für andere. Selbst wenn man ihm also sein Publikum nimmt - denn
beim "Tauschen" kann ja nicht einmal von Gewinn die Rede sein - dann
wird er weiter Straftaten begehen. Ich finde diese seltsame Taktik
der Polizei, die Öffentlichkeit mit kurzsichtigen Erfolgen ruhig zu
stellen, nach wie vor sehr alarmierend. So geht es wirklich nicht
weiter.

Auch das Argument der Behörden, dass teilweise alte Bilder getauscht
würden aber dieser Tausch neue Begehrlichkeiten wecke und man deshalb
eingreifen würde, kann nicht wirklich überzeugen. Denn selbst diese
alten Bilder sind immer noch nicht nur wegen der Verbreitung sehr
problematisch.

Es wäre auch heute noch sehr wichtig, die Täter von damals zu
verfolgen, da spielt die Verjährung bzgl. der von diesen immer noch
ausgehenden Gefährdung nämlich nicht die geringste Rolle. Von einigen
schweren Sexualstraftätern weiß man, dass sie nach Jahren einfach
wieder rückfällig werden und ihre Taten bis ins hohe Alter begehen.
Schon die Identifizierung der damaligen Opfer könnte Verbrechen
verhindern helfen, wenn diese heute etwa wegen eines Traumas
ahnungslos sind und unwissend den Täter noch in ihrem Umfeld dulden.
Die von den Behörden hier an den Tag gelegte Sorglosigkeit, indem man
sich lediglich um die Verbreitung der "Bilder" kümmert und nicht
tiefer vordringt, kann ich in keinster Weise mehr nachvollziehen.

Es ist witzlos, wenn heute Leuten wegen irgendwelcher "Beleidigungen"
die Rechner durchsucht werden, aber man bei zielgerichteten Hinweisen
mit den Achseln zuckt und die Verdachtsmomente für nicht ausreichend
hält. Es gibt auch immer noch keine Bestrebungen, für das Thema
Spezialisten aus allen möglichen Ebenen einzusetzen und diese über
behördliche Grenzen hinweg zu koordinieren. Das wäre allerdings schon
längst weit mehr als notwendig, als Untersuchungen abzubrechen und
Hals über Kopf Konsumenten den Prozess zu machen, von denen dann die
allermeisten nur mit einer Geldstrafe davonkommen. Das ist einfach
lächerlich.

MFG/Z
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