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  • Th.Posso

mehr als 1000 Beiträge seit 18.05.2000

Re: Bauern mit Mistgabeln auf der Suche nach der Richtung

Twister schrieb am 28. April 2004 18:03

> Durch zunehmende "immerhin zahl ich ein paar Kröten und unterstütze
> euch" oder "ich bin Mitglied, das reicht"-Haltung und abnehmendes
> Engagement geraten natürlich bei den Initiativen immer 1, höchstens 2
> Leute in den Mittelpunkt, diese werden dann mit dem "Ganzen"
> gleichgestellt. Da sie in der Öffentlichkeit eben als Sprecher etc.
> auftreten, nimmt die Öffentlichkeit auch Andy Müller-Magugn=CCC,
> Padeluun=Foebud oder Twister=stop1984 wahr. Wenn also zunehmend die
> Aufmerksamkeit auf die nach Außen auftretenden Sprecher gerichtet
> wird, wird natürlich auch deren Verhalten genauestens beobachtet.
> Sobald da dann eben Kritik erwächst, die sich insbesondere auf den
> Sprecher richtet, wird diese mit Kritik am Verein gleichgesetzt.

> Das ließe sich eigentlich nur umgehen indem auch andere mal den
> Verein vertreten, so dass zumindest das "Ach, der Maguhn labert nur
> ist = der CCC ist doof"-Denken aufhören würde. diese "Anderen", die
> sich ebenso engagieren, müssen aber halt erst gefunden werden.

Die Frage kann aber auch eine ganz andere sein. Wäre es nicht
denkbar, dass sich eben nicht so viele wie gewünscht aktiv
beteiligen, weil sie schlicht nicht gleicher Meinung sind? Ich darf
ein wenig überzeichnen: ich kann mich auch hinstellen und im Namen
der Verbraucher fordern, dass ab morgen jeder die tp-Sondersteuer in
Höhe von 1 EUR zu zahlen hat und jeder wird sagen "Guckt euch den an.
Gerade man drei Leute, die da mit ihm demonstrieren und das war es.
Der spricht überhaupt nicht im Namen der Verbraucher". Padeluun & Co
denken ebenfalls überzeichnet anders: "Bei uns beteiligen sich zwar
nur wenige aktiv und ich bin so ziemlich der einzige, der öffentlich
etwas sagt, aber das ist egal: wie vertreten trotzdem die
Interesseren der Verbraucher und selbst wenn nur ich der Meinung bin,
gilt das."

Worauf ich hinausmöchte: gibt es einen Realitätsabgleich?

Natürlich, es gibt die Möglichkeit, dass Leute nicht gegen etwas
sind, weil sie die Folgen nicht abschätzen können, und man kann ihnen
erklären, um was es geht und sie überzeugen, aber man kann sich das
nicht als Lebenslüge auf Dauer aufrecht erhalten. Wenn aller
Anstrenungen zum Trotz auch diejenigen, denen man es lange erklärt
hat, weiterhin anderer Meinung sind, dann muss man irgendwann den
Gedanken in Betracht ziehen, dass man mit seiner Meinung eine
Einzelmeinung vertritt und eben nicht die Verbraucher vertritt.

gruss
tp

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