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  • Ulriko

mehr als 1000 Beiträge seit 26.06.2001

Wa's is't den'n da's fü'r ei'n Nam'e un'd wa's bedeute't e'r?

Nach kurzer Recherche im Wörterbuch...

Richtige Schreibweise scheint Cháng'é oder Cháng-É zu sein
(ohne Tonzeichen also Chang'e oder Chang-E, aber ohne die
Tonzeichen ist das strenggenommen unlesbar, wenn man den
Kontext nicht kennt). Das ist der Name einer weiblichen Gottheit,
die zusammen mit einem "Jadekaninchen" auf dem Mond lebt.
Diese Mondgöttin wird an einem Herbsttag mit einem großen
Familienfest begangen, das in seiner Bedeutung wohl etwa
mit dem US-Erntedankfest zu vergleichen ist und dessen
Ursprung angeblich bis in die Zhou-Dynastie vor fast 3.000
Jahren zurückreicht (sagen wir mal: zu Konfuzius Zeiten war
sie jedenfalls schon bekannt). Man isst einen "Mondkuchen",
den man in so viele gleichgroße Stücke teilen muss, wie es
Familienmitglieder (auch abwesende) gibt, an die man denkt.
Die Mondgötting war nach der Sage mal eine Göttin auf der
Erde und hatte dann aber die Mondsucht und ist da auf den
Mond raufgeklettert. Was das Kaninchen aus Jade dabei soll
hab ich auf die Schnelle nicht rausgefunden, dürfte wohl
ihr Schmusetier sein, das Mondfrau Luna sinensis mitgenommen
hat.

Der im Pinyin extrem selten auftauchende Apostrof dient dazu,
die Form Chang-E von Chan-Ge unterscheiden zu können. Wenn
man jede Silbe getrennt schreibt bzw. mit Großbuchstaben
beginnen lässt (was in Pinyin mal üblich war) hat man das
Problem eigentlich nicht und die Schreibweise passt mit den
Silben genau auf die chinesischen Schriftzeichen, die ja auch
getrennt und verbindunglos dastehen.

Vgl. früher Hong Kong vs. heute meist Hongkong.

Ulriko


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