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  • Twister

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2000

Wer mit Monstern schläft...

Firmen, die sich in China betätigen, müssen zwangsläufig, so sie denn
Profit machen möchten (welche Firma möchte das nicht?) sich an
chinesische Regeln halten. Es ist bitter, dass die chinesischen
Regeln dazu führen, dass ein Journalist dann in ein Arbeitslager
kommt, aber der Firma bleibt, so sie denn weiter in China Profit
machen möchte, wenig anderes über.

Auch hier in Deutschland muss man sich an deutsche Regeln halten und
wenn ein Gericht die Herausgabe von gespeicherten IP-Adressen usw.
verlangt, so wird man dem nachkommen (müssen), so man sie gespeichert
hat. Es ist also in China nicht anders, nur sind die Konsequenzen um
einiges anders. Das wissen Firmen, die sich in China betätigen und
letztendlich bleibt ihnen nur die Wahl zwischen Verzicht auf Profit
(und dem Risiko, dass jemand anderes sich dann dort betätigt und
Profit erzielt) oder aber dem Profit, verbunden damit, dass man
letztendlich dafür (mit)verantwortlich ist, dass Menschen auf Grund
ihrer Meinung in Arbeitslager usw. kommen.

Die Ausrede, man wolle also durch die Tätigkeit mithelfen, mehr
meinungsfreiheit in China zu schaffen, wenn auch in kleinen
Schritten, wird durch diese Mithelfertätigkeit ad absurdum geführt,
es sei denn man nimmt die Fälle der verhafteten Dissidenten als
Kollateralschaden auf dem Weg zur Demokratie in Kauf, der (welch
Zufall) mit ein paar harten Münzen gepflastert ist.
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