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  • Pete Meyers

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Wer hätte im Ernstfall Interesse an AMD?

Man kennt es ja aus der Geschichte... an die Stelle der
Homecomputerpioniere sind in gewisser Weise die CPU-Produzenten
getreten. Früher erwarteten wir Commodores und Ataris, heute die
nächste CPU-Generation. Niemand wartet sehnsüchtig auf einen HP,
einen Dell oder einen Fujitsu-Siemens, die basteln nur noch den
fertigen Krempel zusammen.

Heute erwarten wir also Intels und AMDs. Und wenn ich früher bangte,
ob denn noch eine Konkurrenz zu den WINTEL-Systemen bestehen bleibt
(blieb sie nicht, abgesehen von Apple, aber die haben in Deutschland
im privaten Bereich leider nicht sehr viel zu bieten), so begnüge ich
mich heute mit der Hoffnung, dass wenigstens Intel noch einen
Konkurrenten hat. Doch es sieht so aus, als würde AMD da stehen, wo
Commodore im Jahr 1993 stand. Man hat Fehler gemacht und ist knapp
bei Kasse. Alle Hoffnung ruht auf der nächsten Generation. Sie steht
in den Startlöchern, aber es ist fraglich, ob man sich seine eigene
Rettung noch leisten kann.

Nach dem GAU 1994 kamen viele Kaufinteressenten für Commodore in
Frage. Sun hätte sein Angebot mit den größeren Amigas nach unten
abrunden können etc. etc. Daraus ist bekanntlich nichts geworden. Die
Frage ist: Wer könnte heute Interesse an AMD haben, wenn AMD nach
einer evtl. Pleite zum Verkauf steht? Würde AMD mangels Interessenten
untergehen (immerhin ist der Wettbewerb gegen Intel kein
Zuckerschlecken) oder würden sich viele geradezu die Finger nach AMD
lecken? Ich befürchte: AMD würde nach einem langwierigen, lähmenden
Konkursverfahren zerschlagen. Jemand würde sich für billig Geld die
Patente sichern und wegschließen und das wars... AMD wäre Geschichte,
Intel wieder totaler Monopolist. Das wäre schade!

Pete
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