Natürlich ist das ganze Thema jetzt wieder wegen der inkompetenten und sensationsheischenden Berichterstattung zum Thema "Halle Attentäter stammen aus dem 3D-Drucker" hochgekocht und vor allem Menschen ohne jeden Sachverstand müssen wieder ihren Senf dazugeben. Es bleibt aber halt dabei: wer nicht gerade Zugang zu einem Lasersinterdrucker hat, mit dem man Teile aus Stahl herstellen kann (und selbst dann wäre wohl Nachbearbeitung und Härtung angebracht), kann wirklich praktisch benutzbaren Waffen drucken. Und ja, es gibt diese Einmalpistole, die einem mit viel Glück nicht in der Hand explodiert, wenn sie einen Stahlnagel auf eine konventionelle Patrone hämmert, aber nur ein Geisteskranker würde das Ding auch nur ein einziges Mal abfeuern, während er es in der Hand hält.
Natürlich kann man irgendwelche mechanischen Bauteile 3D drucken, die keiner großen mechanischen Belastung ausgesetzt sind, aber die könnte man genauso aus Holz oder Alu sägen/fräsen/drehen. Und wer schon mal was mit einem handelsüblichen 3D-Drucker hergestellt hat, wird auch Weisheiten wie "bisher war handwerkliches Geschick notwendig, jetzt kann das jeder und die Teile sind hochpräzise" in Abrede stellen.
Wie auch immer: CNC-Fräsen für weichere (Alu/Plastik/Holz) Werkstoffe gibt's für ein paar hundert Euro beim Chinesen und Wohnzimmertauglichkeit wird einen Waffennarr kaum abhalten. Und wenn man ein paar tausend Euro in die Hand nimmt, kann man auch Stahl präzise fräsen. Eine Drehbank für die Läufe sollte auch kein Thema sein.
Warum also immer diese debile Diskussion um Waffen aus dem 3D-Drucker? Wer andere Leute abmurksen will, schafft das irgendwie. Wenn man viel Glück hat, sind die Leute so doof, daß sie sich dabei selber umbringen oder zumindest so beschissene Waffen bauen, daß sie vorzeitig scheitern.
Oder provokant gesagt: wie viel schlimmer hätte Halle enden können, wenn der Irre seine Waffen nicht selber gebastelt sondern auf dem Schwarzmarkt beschafft hätte - oder auf Sprengstoff/Giftgas o.ä. ausgewichen wäre?