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464 Beiträge seit 25.11.2002

Re: urheberrechte...

Sepp Brannigan schrieb am 2. März 2003 23:35

> serioussteve schrieb am 2. März 2003 22:23

> > eine chemische formel ist also keine entdeckung???? 

> Soweit ich weiss nicht. Zumindest wenn sie nicht "trivial" ist und
> wenn sie kuenstlich ist, d.h. nicht in der Natur vorkommt.
solche chemischen verbindungen gibts net! denn natur ist letzlich
alles... und wer weiß obs daß nicht irgendwoanders doch gibt! man hat
die chemischen elemente 110-112 z.b. künstlich geschaffen, weil es
sie in unserem erfahrungsbereich nicht gibt. in anderen
sonnensystemen gibts sie aber mit sicherheit... läßt sich lange
drüber streiten ;-) aber nach der logik sind zinsformeln ja auch
schützbar, weil man sie so aus der natur nicht kennt...
> Im
> Uebrigen beobachte ich die ganze Patentgeschichte auch mit Besorgnis.
> Gerade in den USA werden dermassen viele Trivialpatente zugelassen..
zum beispiel patente auf genetische informationen. trivial ist das
sicher nicht, aber sollen jetzt alle leute die mit ner bestimmten
eigenschaft zur welt kommen gebühren zahlen? ;-)


> Die physikalischen Gesetze schreiben ja auch vor wie bestimmte
> Metallteile zusammenpassen, und trotzdem kann man z.B. einen
> Flux-Kompensator, der aus Metall gebaut wird, patentieren.
> Die Frage was eine Entdeckung und was eine Erfindung ist, wird dann
> eine philophische Frage, wenn Du darueber nachdenkst, woher die Ideen
> kommen. Wenn Du der Ansicht bist, dass alle Ideen schon vorher da
> sind, und quasi nur durch das Gehirn "entdeckt" werden, das ist a
> priori alle eine Entdeckung und nichts patentierbar.
richtig! letztlich entdeckt man ja nur was für möglichkeiten es gibt,
die möglichkeiten gab es aber immer schon nur die ideen bauen halt
auf bekannten dingen und ein wenig (oder etwas mehr) fantasie auf.
von daher denke ich, daß der unterschied zwischen entdeckung und
erfindung nicht so eindeutig festgelegt werden kann.

> > bei einer maschine ist es genauso, bei einem prozess im grunde auch.
> > die grenzen sind da fließend!!!

> Ja, wie immer im Leben ;)
naja, dann sollte man vielleicht vorsichtig mit regelwerken dieser
art sein.


> > > 
> > > Und wenn Du ein Gedicht schreibst, Musik komponiert, ein Bild malst
> > > oder Software programmierst, dann greift (jedefalls in D) das
> > > Urheberrecht, d.h. Du hast automatisch alle Rechte an Deinen Werken
> > > und diese Rechte werden auch staatlich geschuetzt.
> > ja, das ist eine tolle beschreibung der tatsachen über die wir uns
> > alle im klaren sind... aber warum sollst du das nicht 'kopieren'
> > (selber singen/spielen z.b.) dürfen?

> Darfst Du doch. Du darfst damit alles machen, was der Gesetzgeber Dir
> nicht verbietet.
nein, wenn ich das ding irgendwo spiele wo auch nur die geringste
chance besteht, daß jemand anderes es hören könnte kann die gema
schon gebühren für 'eine öffentliche vorführung' verlangen, selbst
wenn ichs nicht kommerziell nutze! :(

> > > 
> > > Das Cola rezept ist ueberhaupt nicht rechtlich geschuetzt - es wird
> > > einfach geheim gehalten. Waere ja auch dumm fuer Cocacola, wenn das
> > > Patent nach x Jahren auslaeuft und jeder Cola nachmachen wuerde (und
> > > vorher schon privat selber brauen wuerde)
> > ist es wohl! nach dem geschmacksmustergesetz! 

> Ist das auf Lebensmittel anwendbar? Im Uebrigen benoetigt das
> GeschmMG auch eine Offenlegung, wuerde also gar keine Anwendung
> finden (da das Cola-Rezept nicht offen ist)
also ich kann mich noch an die ängste von coca cola erinnern, daß
dieser schutz auslaufen sollte und es keine verlängerung geben
sollte... es ist also geschützt! das muß nur in regelmäßigen
abständen wieder erneut beantragt werden.
wie gesagt, das verfahren zur herstellung ist vielleicht geheim,
geschmack und inhaltsstoffe lassen sich leicht analysieren...


> Nein. Die ist definitiv nicht so. Du kannst gerne eine Colaflasche in
> einen Gas-chromatographen schuetten und kriegst dann eine Liste der
> beteiligten Molekuele, das heisst aber noch lange nicht, dass Du
> weisst wie es hergestellt wird. Andersherum: wenn es so einfach
> waere, gaebe es schon laengst irgendwelche Plagiate (mindestens in
> den Staaten, die kein Geschmacksmustergesetz haben. 
offensichtlich gibts da auch nen schutz! da bin ich mir sehr sicher!
s.o. da gabs schonmal ne diskussion daß das auslaufen sollte.

> > > Im uebrigen ist ein Patent keine Vorenthaltung sondern - im Gegenteil
> > > - eine Offenlegung. Du darfst dann aber bei den anderen "abkassieren"
> > > die Deine Erfindung (gewerblich) nutzen.
> > naja, s.o. ;-)
> > damit ist das patent ja doch eine beschränkung der nutzbarkeit und
> > damit eine vorenthaltung!

> Wenn Du es so siehst, ja. Aber manchmal ist "ein Produkt nutzen und
> dafuer bezahlen" besser als "ein Produkt nicht benutzen koennen".
ja aber ein produkt nutzen und nix bezahlen müssen ist auch ok, wenn
ichs für mich selber besser/günstiger basteln kann (siehe linux, hab
zwar keine ahnung vom programmieren aber das ist doch auch ein ganz
gutes produkt und da braucht niemand den source-code geheimhalten.
suse, mandrake, redhat und co verdienen auch ganz gut dran, weil sie
darauf aufbauend andere/bessere teile hinzufügen, die sonst keiner
bietet.)

also ich sage ja nicht, daß ichs besser weiß oder so, es hat schon
seinen sinn warum es diese schutzgesetze gibt, jemand der etwas neues
entwickelt soll ja auch dran verdienen, sonst ist der anreiz
schließlich weg. aber ich sehe das in vielen bereichen eher als
hinderlich für die weiterentwicklung.

gruß zurück
 steve

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