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  • 1-1-1

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2003

Fragen über Fragen - Versuch von ein paar Antworten

Die folgenden geistigen Ergüsse resultieren aus dem Konsum der
vorherigen Beiträge und einem netten Brief an mich im (realen)
Briefkasten.

Laßt euch trotzdem nicht die Feiertage versaue(r)n!

(1)
Der Empfang über "astra"-Gruppe war seit der Entstehung nie für den
Endkunden vorgesehen (könnt ihr euch an die ersten Schüsseln der
"Schwarzseher" erinnern?).
Daraus folgt, daß Inkasso für Satelliten-Empfang nicht vorgesehen
war. Die (seit Astra 1D vorgehaltene) Verschlüsselung wurde jahrelang
nicht wirklich erlöswirksam vermarktet; "Premiere" ist bereits
gescheitert und "Sky" wird in D-Land folgen.
(1a) ORF ist ein Sonderfall (siehe unten)
(1b) RTL (mit Astra) wollte richtig loslegen und hat bereits wieder
den Schwanz (halb) eingezogen.

(2)
Die "Rundfunk-Staatsverträge" hatten explizit die Gebührenpflicht für
diese Empfangsanlagen ausgeschlossen; die Anmeldepflicht und
EINMALIGE Gebühr für Empfangsanlagen mit mehr als vier Teilnehmern
hatte nichts mit der GEZ zu tun, die war für den "Schwarzen Adler auf
schwarzen Grund".
Natürlich wollte die GEZ für die "Bereitgehaltenen
Rundfunkempfangsgeräte" (sprich Glotzen für das Bild und den Ton)
Kohle sehen. Bei (etwas teueren) "Hotelanlagen" gingen sie leer aus,
denn die "Glotzen" konnten keinen "Terristischen Rundfunk-Empfang"
realisieren und waren damit kein "Rundfunkempfangsgerät" mehr im
Sinne der Staatsverträge.

(3)
Und die Schachtel unterm Dach (der Umsetzer für acht Programme auf
"Hotelfrequenzen" 1989 im Saarland) war ihre ca. 2500 DM (ich habe
nur die Hälfte bezahlt) jeden Pfennig wert! Nebenbei konnte ein
Haufen Geld für die Verkabelung gespart werden und niemand brauchte
einen Satelliten-Empfänger zu kaufen; nur die "Glotzen" waren etwas
teurer, was wir durch einen kleinen Mengenrabatt kompensieren
konnten.

(4)
Die unsittlichen Besuche der GEZ-Beauftragten (die kannten weder den
aktuellen Staatsvertrag noch konnten die die technische Beschreibung
der "Glotzen" und des Umsetzers verstehen) gipfelte in ein
"Hausverbot", das vom Amtsgericht (Mittelstadt-)Völklingen per
Verfügung untermauert wurde.

(5)
Freut euch bloß nicht zu früh, steckt eure Schraubendreher wieder
ein. Jetzt nicht mehr nachmachen! In den neuen Regelungen für GEZ
(genauer der Länder) wurden zwei Sachen gut im Kleingedruckten
versteckt (Ätsch, ihr habt garnich' zu Ende gelesen!), die Wortgruppe
"Terristischer Empfang" verschwand auf wundersame Weise im Text. Und
die Typen haben den Begriff des Radio-Empfängers unauffällig
erweitert (wieder nicht gelesen?); "Had-Du" ein "Händie" mit
eingebauten Rundfunkteil und gehst Du mit dem Ding zur Arbeit? Laß'
Dich nicht erwischen!

(6)
Die von meinen Vorrednern erwähnten "Gebührenpflicht für
Satelliten-Empfang für offentlich-rechtliches-Fernsehen" in
Österreich und in der Schweiz stimmt so nicht. Da in diesen Ländern
die geographische Stuktur sehr unregelmäßig ist (deswegen fahrt ihr
dorthin zum Ski-Bergab-Quälen) machte den Unterhalt für sog. Umsetzer
(Relaisstationen) für den terristischen Empfang zu einem
Groschengrab. Also waren die so schlau, die "Spargel" der
Schrottpresse zuzuführen und die (zahlenden) Empfänger mit
Satelliten-Empfängern zu versorgen.

(7)
Auch der fehlende Empfang von ORF1 in D-Land und vor allem in Teilen
von BY (den ich och bedauere) hat nichts mit der "Gebührenpflicht" in
Ösi-Land zu tun. Jeder Fernsehsender muß die Lizenzen für die
Ausstrahlung z.B. eines Fernsehfilmes oder eines Formel-1-Rennens
nach der "Verbreitung" bezahlen. ORF bediente die "Zonenrandgebiete"
mit und hatte jahrelang (auf Kosten der Gebührenzahler in Ösi-Land)
große Sendeanlagen betrieben und die Einspeisung in die Kabelnetze
(in BY) gelöhnt. Alle waren glücklich!
Nur die Privaten (nordöstlich von München) nicht! Statt mir mitten in
einer heißen Szene eine "Tena"-Werbung einzupicken oder mir in der
33-sten Runde einen "Boxenstop" zu gönnen, habe ich lieber auf ORF1
umgeschaltet. Nicht nur ich.
Da haben die "Privaten" einfach ORF hingehängt (bei den
Lizenzgebern), daraufhin mußte ORF die Notbremse ziehen;
lizenzlastige Austrahlungen nur noch in ORF1, ORF1 vom Himmel nur
noch für zahlende Zuseher, Reduzierung der Kabelnetzeinspeisungen in
D-Land (für ORF1) und Reduzierung der Sendeleistung der
"Terristischen Verbreitung von Rundfunkveranstaltungen".

(8)
Die GEZ zwickt regelmäßig von den eingenommen Zahlungen der
(un-)freiwilligen Nutzer für eigene Zwecke Gelder weg, bevor der Rest
nach Schlüssel an die "Rundfunkanstalten" verteilt wird. Davon können
die "Turnschuhbrigaden" , Einkäufe von Datensammlungen und der
Wasserkopf finanziert werden. Der Einkauf erfolgt hauptsächlich bei
den Einwohnermeldeämtern (Ortspolizeibehörden). In einigen Gegenden
D-Lands ist diese Weitergabe verboten, ein paar Kilometer weiter sind
die Ortspolizeibehörden verpflichtet die Daten rauszurücken (hat aber
nicht mit der Amtsanmaßung der GEZ zu tun) und andere betrachten das
als netten Nebenerwerb.
Jahrelang hat die GEZ an Einwohnermeldeämter in einem Bundesland
gezahlt, bevor jemand lesen lernte; die Ämter hätten eigentlich die
Daten kostenlos hergeben müssen
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