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  • hgrg

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Re: Überwachungsstaat? ... Nö. Wir doch nicht!

msc2 schrieb am 2. Januar 2006 15:07

> Das einzige was ich mich frage ist, ob Deutschland wircklich so blöd
> ist oder ob Deutschland vor lauter PISA-Geschädigter nicht mehr
> anders kann. Vor etwa 20 Jahren gab's einen halben Aufstand, weil
> eine anonyme Volkdzählung durchgeführt hätte werden sollen. Heute
> schmeißen die Leute den Firmen die persönlichen Daten nur so nach,
> jubeln bei der Beschneidung der Bürgerrechte, finden die EU ganz
> supertoll und ziehen sich einen geistigen Tiefflieger auf RTL und
> Consorten nach dem anderen rein. Das aber dann in HDTV auf dem neuen
> €7000 teueren Flachbildschirm, weil ja die WM kommt und das nun in
> ist.

> Früher ist man für seine Rechte auf die Straße gegangen! Heute hockt
> man rülpsend auf der Couch rum und fängt erst an sich aufzuregen,
> wenn Premiere nicht mehr die Bundesliga sendet. Hei! In was für einer
> Welt leben wir eigentlich?

Ich denke, der Grund dafür ist, dass es die meisten Menschen nicht
gewohnt sind, Abstrakt zu denken. Die Gefahren, die von Überwachung
ausgehen sind sehr unkonkret und Abstrakt. Ein entführtes und
ermordetes Kind oder ein überfahrener Parkplatzwächter ist hingegen
ein konkretes Ereignis, das Emmotionen hervorruft und das jeder gerne
verhindern möchte.
Nur schade, dass sich diese Menschliche schwäche auch bei den Medien
wiederfindet, von denen eigentlich Objektivität verlangt wird. Warum
wird bei der Diskussion um ein Steuerkonzept z.B. immer nur der
Steuersatz für die Krankenschwester oder die Familie vorgerechnet,
anstatt die gesamte Idee zu bewerten?
Solange die Mehrheit der Menschen so denkt, sind die Gefahren einer
zunehmenden Überwachung leider nicht vermittelbar.

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