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  • hhs

mehr als 1000 Beiträge seit 17.04.2000

Re: Warst Du das, bei dem sie 28 Mio. Euro draufgelegt haben?

Also das ist doch verständlich, daß sie dich rasuekeln, wenn du ca.
30 Mio. von ihnen kassiert hast. Andererseits könnte man eigentlich
erwarten, daß sie den roten Teppich ausrollen, dass du von deinen
Millionen doch die eine oder andere zurückgibst, sei doch nicht so
kleinlich.

Was ich gerne wissen möchte, ist, wieso die Zahl von n abwandernden
unprofitablen Kunden den Gewinn um fast 30 Mio steigert. Wären 10%
abgewandert, hätten sie 30€ pro unprofitablem Kunden draufgelegt,
waren 2% abgewandert ca. 150 Euro.
Wieso sind die Kunden unprofitabel? Das Eintippen der Gerätenummer
kann doch nicht die Welt kosten, und die Empfangsbereitschaft des
handys kostet auch nicht die Welt, und selbst wenn der Kunde nie
anruft, kassiert man noch kräftigst, wenn er aus dem Festnetz
angerufen wird. Was wird da wohl versteckt, warum ist ein Kunde, der
bei dem komplett durchautomatisiertem Prepaid nochnichtmal
Arbeitskosten zur Erstellung von Mahngebühren erzeugt, unprofitabel?

Die andere Seite der Wahrheit:
Natürlich bringt der Kunde Geld, mit jedem Anruf den er empfängt, und
jedem den er tätigt. Nur machen die Kunden im gleichen Tarif
unterschiedlich viel Umsatz, und damit Gewinn, und wenn sie nach zwei
Jahren angeschissen kommen und wollen ein aktuelles Handy, kann man
schlecht argumentieren das der erzielte Vorjahresumsatz (dazu käme
noch der Gewinn aus empfangenen Anrufen!) um Anderthalbfuchzig Euro
oder Zwohunnert Euro zu niedrig war, da gäbe es mit Sicherheit
juristischen Ärger. Ausserdem werden die Dinger ja im von weiss der
Teufel wem als Zugabe zu einem Vertrag vertickt ( Prepaid = Handy 2
jahre SIMlocked!), also gibt's da nur die Notbremse. Ansonsten würde
weiterhin die Kundenzahl aufgebläht, das machte sich in der
Wachstumsphase gut bei Banken, von denen man Kredit wollte. Heute
wollen die eher sehen wieviel pro Kunde umgesetzt wird, also fördert
das Aussieben von Karteileichen die Kreditwürdigkeit, selbst wenn sie
wie jeder Prepaid-Kunde reinen Gewinn produzieren (Die Kosten werden
bei Prepaid vor Vertragsabschluss verursacht, oder kann mir hier mal
jemand vorrechnen, wo und vielleicht auch noch wieviel ein
Prepaid-Kunde NACH (nicht:MIT) Vertragsabschluss an Kosten
verursachen kann, wenn er
1) sein Handy nie benutzt, d.h. SIM-Karte nicht reinsteckt
2) sein Handy nur zum Empfang von Gesprächen benutzt?
2a) dagegen gibt's ja die Zwangsmobilbox, und die kostenbehaftete
Abfrage
2b)wie 2), aber bei diesen gesegneten Tarifen auch nur ab und zu mal
telefoniert
2c) = 2a) + 2b)
2d) Guthaben verfällt nicht, klingt gut.
Wenn im Monatsschnitt der letzten drei Monate weniger als 2€
Gesprächsumsatz gemacht wurden wird ein 1€ vom Guthaben abgebucht.

Finde ich nicht schlimm, aber schwer durchschaubar. Wie lange halten
die 10€ Guthaben bei Vertragsabschluss, wenn nicht telefoniert wird?
Was kostet es im nächsten Jahr, wenn der sparsame Kunde monatlich nur
für 1.50 € telefoniert?

Wenn ich natürlich beim Grosskunden ... arbeiten würde, dort ein
persönliches Diensthandy hätte, dann bekäme ich auch auf mein
Privathandy den besten publizierten Tarif, allerdings ohne die für
diesen Tarif fällige höchste Grundgebühr zahlen zu müssen.
Auto-Vergleich:
vorteilhaft bei wenigen km: niedrige Kfz-Steuer für Benziner, Sprit
teuer
vorteilhaft bei vielen km: hohe     Kfz-Steuer für Diesel-Kfz, Sprit
billig
Trick Klein-LKW : niedrigere Kfz-Steuer als Benziner, Sprit billig
weil Diesel.

Wie kommt es zu so komischen Tarifen?
Wenn Diesel und Benzin nach Gewicht besteuert würden statt nach
Volumen, würde der Energiegehalt besteuert, statt die Farbe oder
Viskosität, und der Besteuerungsvorgang wäre temperaturunabhängig.
Wahrscheinlich wurde aber diese Steuer eingeführt zu Zeiten, als man
Volumen präziser messen konnte als Tanklastwagen wiegen, bzw.
Korbflaschen, denn Sprit wurde ursprünglich in Apotheken verkauft.
Allerdings habe ich den Eindruck, die Zeiten kommen wieder ;-)
Also Gesetz eingeführt, und irgendwann wohl mal auf Waage umgestellt,
schliesslich kann man heutzutage auch die Zuladung von Schüttgut
elektronisch steuern, egal ob das eine Suppentüte oder eine
LKW-Ladefläche ist, warum dann nicht auch bei einem Tank?
Gut, der Endverbraucher kriegt es wieder per Kolbenpumpe zugemessen.
Genau das gleiche bei der Dieselsteuer:
Aufgrund der hohen Drücke war halt ein Dieselmotor mit Einspritzpumpe
deutlich teurer als ein Ottomotor,und beim Raffinieren von Erdöl
fallen halt verschiedene fraktionen an, unter anderem auch Diesel.
Weiterverarbeitung würde das Produkt nur teurer machen, also billig
verfeuern, als leichtes Heizöl oder Diesel. Gleichzeitig kann man
volkswirtschaftlich gedacht den Güterverkehr getrennt vom
Privatverkehr besteuern, LKW und Bauern fahren halt Diesel oder
Heizöl ;-) Anfang der 70er mietete ich eine Wohnung mit Ölofen, und
da musste ich in irgendein Amt, das aufgrund der Wohnungs- und
Zimmergrössen (40 qm geheizt) mir einen Bezugsschein für soundsoviel
Liter erteilte. Zu der Zeit fuhren die Bauern Benz, weil Traktoren
wie Heizöl szeuervergünstigt waren.
Wo der steuervergünstigte Treibstoff landete liess sich allerdings
erst nach einfärben des Heizöls erkennen. 
Bei der automatisierten Fertigung heutzutage dürften die
Preisunterschiede zwischen Diesel- und Benzinmotoren nur marginal
sein, jedenfalls waren sie's als der KAT eingeführt wurde und Diesel
weiterhin vorsichhin rußen durften, die Mengen dadurch reduziert,
dass die Teststrecke von 100 km auf 1 Meile, pardon 1,6km reduziert
wurde, mit Geschwindigkeiten wie im NewYorker Stadtverkehr. 
Bei Einführung des KATs brauchten auch die Benziner Einspritzung,
aber durch Motorelektronik steuerbare Düsen, zusätzlich
Motorelektronik, Lamda-Sonde, Luftmengenmesser, was weiss ich. Der
Wettbewerb zwischen den beiden Konzepten war vorher schon steuerlich
verzerrt, und wurde es noch stärker. Umweltschutz wurde da mit Füssen
getreten, aber für den echten kenner ist ja nur das gefährlich was
unsichtbar ist (Tschernobyl, DECT), nich was ansonsten zum Himmel
stinkt.

Liberalisierung der Infrastruktur bringt also optimale Preise, für
wen? (Dabei ist/war Mobiltelefon weniger liberalisiert als Festnetz,
denn als GSM eingeführt wurde, war es wohl die modernste Technik,
erhielt aber nicht die Auflage, Rufnummernportierung zu ermöglichen,
diese Auflage erhielt das 'veraltete' Festnetz, total veraltete
Vermittlungsstellen zu modernisieren damit die Rufnummernmitnahme
möglich wurde. Welch schwachsinnige Kapitalvernichtung.
Für GSM mit der vollelektronischen Vermittlung ist das doch ein
Klacks, schliesslich wird ja die Nummer quer durchs Gesprächsgebiet
portiert.
Aber das konnte man ja nicht fordern, das hätte ja Wettbewerb
zwischen den Betreibern gegeben. Warum ist es hierzulande unverschämt
teuer, vom Festnetz in ein GSM-Netz zu telefonieren, aber kaum oder
garnicht teurer von GSM zu fremden GSM-Netz zu telefonieren? Nach
China für 9c/min. nach München für 69ct/min?

Es wurden überhöhte Gebühren vom Festnetz ins Mobilnetz per RegTP
festgelegt, um die Mobilnetze zu finanzieren. Gleichzeitig wurden die
Mobilkunden mit Gesprächen ins Festnetz abgezockt, obwohl das
billiger war als zur Konkurrenz. Warum wohl sind jetzt in einigen
Tarifen die Gespräche ins Festnetz gratis?

hh
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