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  • Managerbuster

10 Beiträge seit 10.10.2003

Qimonda hat einfach Pech in Europa zu sitzen und war noch dumm dazu

Die Asiaten sind deshalb "stark" im DRAM weil sie für ausländische
Produkte die Tür zu machen und die Staaten die eigenen Industrien
kräftig unterstützen.
Aus diesem Grund können Wettwerber, die nach der der rein
marktwirtschaftlichen Lehre arbeiten müssen, prinzipiell nicht
gewinnen. Typischerweise kommt es bei diesen Firmen uber kurz oder
lang zu Insolvenzen und deren Schließung.
Leider begreift dies der Westen nicht und kassiert somit eine
Niederlage nach der anderen. Nein, noch schlimmer: Wir kapitulieren
freiwillig, weil wir 0.1% weniger Rendite erzielen als theoretisch
gedacht.
Offen gesagt: Asiaten sind nicht an Rendite, sondern an hohen
Marktanteilen interessiert und haben eine verblüffend einfache
Kostenrechnung verglichen mit den Deutschen, die geradezu manisch in
Sache Kosten sind und alles bis auf die 5. Nachkommastelle ausrechnen
wollen. 
Dies ist ein wichtiger Grund, warum es mit vielen deutschen
Wirtschaftszweigen insbeondere der Konsumgüterindustrie stetig bergab
ging und geht: Kameras, Unterhaltungselektronik, Speicherchips usw.
Schutzzölle gibt es aber nur für Steinkohle und Agrarprodukte (und
Autos in Form probitit hoher Preise). Unsere Freunde in Asien sind
weniger zimperlich, zahlen ein paar Wong mehr und halten Ihre
Industrie im Land.
Eine weitere Option wäre ein direkter Angriff mit Dumpingpreisen
gezielt in Asien um die Wettbewerber zu kostendeckenden Preise zu
bringen. Meines Wissens hat Swatch dies mit Uhrwerken gegenüber den
Japaner vorgemacht.
Eine andere internationalere Möglichkeit wäre ein weltweites Kartell
für Halbleiterprodukte wie die OPEC, die die Preise auf zumindest
kostendeckendem Niveau hält. Wenn ich sehe was ein einfaches
Plastikrohr im Baumarkt kostet, sind die Preise für High-Tech
Produkte ein echter Witz. 

Ein weiterer Grund ist die bemerkenswerte Dummheit mit der das
deutsche Management zu Werke ging: Neue Märkte wie Flash wurden
verschlafen, die eigene Technologie nicht rechtzeitig und mit
Hochdruck weiterentwickelt (Burried WordLine), eigenes Know-how an
alle Welt exportiert (Taiwan/China) um soviel weitere Wettwerber wie
möglich aufzubauen und zu stärken und den eigenen Markt kaputt zu
machen. Fakt ist, dass bei Speicher nur die niedrigsten Kosten zählen
und Foundries nie das niedrige Niveau der eigenen Werke erreichen.
Solange wir uns aber vom Management aber weiterhin das alte Märchen
von billigen und willigen Asiaten, die im Stechschritt ans Fließband
maschieren, erzählen lassen und die Buchhalter statt
Ingenieurkompetenz fröhlich das Zepter schwingen (Was kann ich sonst
noch falsch machen?), ist der Mißerfolg programmiert.

Besonders bedauerlich ist, dass viele deutsche Firmen nach dem
dauernden Blick ins Ausland überhaupt nicht mehr in der Lage sind,
Produkte zu liefern, die in Punkto Qualität und Ausstattung für
unseren Markt geeignet sind. Vor lauter Globalisierung versteht man
sich selbst nicht mehr. Ein Blick auf den Zustand unserer
Ausbildungsstätten zeigt, dass wir heute eine extrem schlechte Kopie
der USA oder Englands sind und damit die spezifisch deutschen
Vorteile gegenüber dem Rest der Welt verlieren. Wir sind in der 3.
Welt angekommen!
Wollten die 68er (unsere jetzige Führungsgeneration) nicht
Deutschland kaputt machen? Sie haben ganze Arbeit geleistet!   


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