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  • bitbuerster

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Re: Passend dazu: Wie der deutsche Steuerzahler ausländischen Strom zahlt

wiesolldasdenngehen schrieb am 8. Oktober 2013 13:00
> Umlagen und gebühren sind keine Subventionen, da sie sich im
> Gegenteil zu Subventionen im Preis niederschlagen. So zumindest die
> gängige Definition in Deutschland und der EU.
Selten soviel Unsinn in so wenigen Zeilen gelesen.. -Es ist ehrlich
gesagt vollkommen egal, was irgendwelche Bürokraten (oder Du) meinen,
wie hier Begriffe theoretisch zu definieren seien.

Fakt ist aber nun mal, dass für Solarenergie in DE Preise gezahlt
werden, die nicht marktgerecht sind.
Fakt ist auch, dass das daran liegt, dass per Gesetz jedem
Produzenten von Solarstrom ein GARANTIEPREIS zugebilligt wird, und
das unabhängig davon, WIEVIEL er produziert und WANN er das
produziert.
Fakt ist auch, dass diese "Lenkung" bereits jetzt dazu führt, dass zu
bestimmten Zeiten soviel Strom produziert wird, dass sie niemand
gebrauchen kann.
Fakt ist auch, dass kein freier Unternehmer irgendein Produkt auf
Lager herstellen kann, von dem er weiss, dass er es nicht verkaufen
kann -und daraufhin noch weiter fröhlich seine Produktionskapazitäten
dafür hochfahren würde!

> Zudem solltest du dich mal schlau machen zu welchen Tageszeiten
> (Achtung, Fangfrage) negative Strompreise auftreten. Welche
> Kraftwerkstypen sind hier am wurschteln? Warum wurschteln die Dinger
> denn so viel wenn man für das was sie produzieren nicht bekommt, oder
> sogar draufzahlen muss?
Du verstehst das System anscheinend nicht: Gerade weil die
erneuerbaren Energien zeitlich NICHT planbar sind, müssen die
konventionellen Kraftwerke für die "Grundlast" weiterhin am Netz
bleiben.
Eine (teilweise) Verbesserung der Situation würde man nur
hinbekommen, wenn man einen internationalen Stromaustausch hinbekäme
-was DE nicht mal inländisch hinbekommt, Stichwort "Stromtrassen".
Solange DE aber weiter fröhlich die Kapazitäten an Solarstrom ohne
Rücksicht auf Bedarfsplanung, Speicherung, Durchleitung oder seine
europäischen Nachbarn hochfährt, wird dies nur dazu führen, dass in
nicht allzu ferner Zeit die Tage, an denen DE Strom an seine Nachbarn
verschenken (eigentlich besser:sogar noch draufzahlen muss) von der
Ausnahme zur Regel werden.

-Wer alt genug ist, wird sich noch an die früheren europäischen
Milchseen und Butterberge erinnern, die ebenfalls aus einer
vollkommen minderhirnigen Subventionspraxis entstanden sind: Erst
subventionierte man den Bauern, mehr Milchkühe zu halten, dann
subventionierte man die Verarbeitung und Lagerung der Milch zu Butter
und dann subventionierte man nochmals deren Vernichtung bzw.
Abverkauf in nicht-EU-Ländern, um die einheimischen Preise nicht zu
gefährden.

Und da ist er ehrlich gesagt auch ziemlich egal, ob Du das nun
"Subvention" oder sonstwas nennst..

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