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39 Beiträge seit 10.01.2005

Re: Contra

Superlutz schrieb am 28. August 2009 13:16

> kleineseinmaleins schrieb am 28. August 2009 12:07

> > - Man wird es nie schaffen, eine Kulturflatrate weltweit zu
> > etablieren und regional ist auch doof, denn man sieht/hört nicht
> > jeden Kulturgut an, woher es kommt und ob sein Urheber bei der
> > Kulturflatrate mitmacht

> Das ist letztendlich bei allen pauschalen Kopierabgaben so. Wenn du
> dein eigenes Drehbuch kopierst zahlst du trotzdem deine 0,003 Cent(
> oder wieviel auch immer) an die VGwort und auch für jeden
> Datensicherungsrohling zahlst du an die Gema.

Wenn alle Urheber bei der Kulturflatrate nur über solche Abgaben
finanziert würden, wären es nicht nur ein paar Cent sondern die
Abgaben lägen über der Schmerzgrenze für Leute, die Ihre
Datensicherungsrohlinge für Datensicherung kaufen. Momentan werden
mit diesen 0,003 Cent (ich glaube, bei Brennern/Druckern/Kopieren
liegen wir über 1 EUR) ja nur Privatkopien (oder was auch immer
abgedeckt) und trotzdem ist den Hardwareherstellern die Abgabe schon
zu hoch.

> > - Nicht jeder Konsument hat Interesse an Kultur, bzw. will/kann
> > seinen Obulus in der entsprechenden Höhe bezahlen.

> Muß er für Drucker Rohling etc. auch tun, trotzdem funktioniert es
> und ob Hartz IV Empfänger ebenso wie von der GEZ hiervon befreit
> werden können ist ja diskutierbar.

Wie gesagt, diese Abgaben sind nur ein Bruchteil der Summe, die
Urheber und Verwerter momentan erwirtschaften, und schon jetzt ist
das Geschrei groß.

Aber hier wäre wirklich mal interessant, wie hoch die pro Kopf Abgabe
sein müßte/sollte, um momentan Urheber und Industrie
(Musik/Film/eBuch) zu finanzieren.
Man könnte natürlich auch sagen, alle (weltweit) zahlen 1% Ihres
Nettoeinkommens und dafür gibt es alle Filme/Musik/EBooks legal und
kostenlos und niemand darf mehr welche verkaufen, und die Urheber
sollen sich um den Topf streiten. Dann wird man irgendwann sehen,
wieviele davon Leben können/wollen. 
So könnte ich mir diese Kulturflatrate auch vorstellen, aber das
müßte international (auch rechtlich) geregelt sein und die
Vorstellung ist undenkbar.

Wenn nur die Schweiz als einziges Land nicht mitmachen würde, kämmen
kurz darauf die Hälfte aller Filme aus der Schweiz, und müßten extra
bezahlt werden, währedn die immer noch gleiche Einnahmen aus der
Flatrate unter weniger Film-Produzenten verteilt werden müßten.

> > - Die Verteilung der Einnahmen an die Künstler müßte an ihre
> > 'Beliebtheit' gekoppelt sein, sonst wäre plötzlich jeder éin
> > Künstler. Die einigermaßen genaue und sichere Ermittlung der
> > Beliebtheit ist aber schwer möglich (Geschäftsmodell: Tochter
> > Hänschenklein singen lassen und ein Botnetz mieten, das das Lied
> > Millionenfach downloaded).

> Das ist doch jetzt auch so. die Roling Stones gekommen mehr von
> deinem Rohlingobulus ab als Current 93

Genau, und die aktuelle Verteilung ist intransparent und unfair (weil
nur die was abkriegen, die organisiert sind).


> > Aus diesen Gründen ist eine 'vernünftige' Kulturflatrate nicht
> > denkbar, was aber nicht heißt, daß nicht durch irgendeine
> > Organisation trotzdem sowas absurdes geschaffen wird.

> Aus diesen Gründen ist gar kein existierendes
> Pauschalvergütungssystem möglich. trotzdem gibt es sie und trotzdem
> funktionieren sie.

Es gibt pauschale Vergütungssystem und sie funktionieren mehr oder
weniger gut.
Bei einer Kulturflatrate sind meines Erachtens die Randbedingung so
beschaffen, daß sie nur schlecht funktionieren könnte, aus den
genannten Gründen.


> > Ein sinnvolles Modell für die Vergütung von Urhebern kann meines
> > Erachtens nur entstehen, wenn sich 
> > 
> > - ein sehr einfaches Bezahlsystem durchsetzt (notfalls durch
> > staatliche(n) Förderung/Druck),

> Der Staat soll vorschreiben wie du im Internet deinen neuen Britnes
> Spears-Song bezahlst? da wird sich die Industrie freuen,

Nein, aber er könnte Micropayment-System fördern (Standards schaffen)
und Banken verpflichen, solche anzubieten.


> > - ein Künster mit wenig Zeit/Geldaufwand einen eigenen Shop aufbauen
> > kann (Unterstützung durch Künstlerverband/Open
> > Source-Software/Impressungs-Templates).

> Da bedanken sich die künstler die keine Lust haben soetwas selber
> aufzubauen und nicht soviel einnehmen, um jemand anderen beauftragen
> können, daß er es für sie macht.

Er soll die Möglichkeit haben, muß sie aber nicht nutzen,
kann seine Songs auch weiter über iTunes verkaufen.

> > - Die Preise für ein Kunstwerk sinken, was dann durch höhere
> > Verkaufszahlen kompensiert wird

> Genau das ist das Prinzip der Kulturflatrate. Du lädst wahrscheinlich
> mehr runter als du für fünf oder zehn euro im Laden oder E-Shop
> kaufen könntest, aber die Masse sorgt trotzdem dafür das die Künstler
> nicht verhungern.

> > - Filesharing unattraktiv wird wegen Strafverfolgung für Uploads und
> > weil downloads über den Shop schneller/sicherer/moralischer aber
> > nicht viel teurer sind)

> Aber da wird die Industrie sich wahrscheinlich nie drauf einlassen,
> weil sie dann ja plötzlich explizit einzelne Stücke billiger machen
> müsste.

Vermute ich auch, deshalb erwarten/erhoffen ja auch viele Heisenutzer
ihren baldigen Tod (mir ist sie egal).
Ob so was klappen könnte weiß ich nicht, schwer zu sagen, bei welchen
Preis das Produkt Preis*Anzahl sein Maximum hat. Aber es käme mal auf
einen Versuch an,
z.B. bei iTunes die Songs eines neuen Albums zu unterschiedlichen
Preisen anzubieten, von 200 ct. bis 10 ct.
Aber auch hier ist das Problem des Bezahlens, bei 20 Cent denk ich
nicht mehr drüber nach, ob ich bereit bin, den Song zu kaufen, ich
denk über das wie nach.
Ich hab keine Kreditkarte, Paypal trau ich nicht. Lastschrift ist
international nicht verbreitet. Überweisung zu aufwendig. Was anderes
kenn ich nicht.

Wäre interessant, die Verkauszahlen diverser russischer Shops zu
kennen, die einen Song für 1/10 des üblichen Preise angeboten haben.

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