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  • drushka

470 Beiträge seit 04.02.2000

Wenn man eine Sicherheitsfreigabe in den USA erhält

Hier wird unĂĽbersehbar zweierlei MaĂźstab angesetzt.

Wenn man eine Sicherheitsfreigabe in den USA erhält, hilft selbst jahrelanges Wohlverhalten nicht, einen "Vertrauensbonus" aufzubauen. Im Gegenteil geht das Vertrauen nur in eine Richtung, nach unten, und es wird stets versucht, Unzuverlässigkeiten im Individualverhalten auszumachen. Zum Beispiel kann eine Kleinigkeit wie ein aufgeschobener Verkehrsstrafzettel oder eine Unstimmigkeit in einer jahrelang zurückliegenden Steuererklärung schnell zum Verlust der Sicherheitsfreigabe führen, was im Sicherheitsapparat mit Jobverlust einhergeht.

Es sei denn, man ist mit einem Ex-Präsidenten verheiratet, dann kann man gigabyteweise Regierungsinformationen über unsichere Server umleiten ohne dass das Konsequenzen hat.

Übrigens ist der von Clinton vorgetragene Einwand, dass einige Ihrer Emails erst nachträglich als geheim eingestuft wurden ebenfalls eine Irreführung - die Regeln zur Geheimhaltung umfassen immer auch Dokumente, die nicht zuvor als geheim eingestuft wurden, deren Geheimhaltungsrelevanz aber am Inhalt zu erkennen ist. In diesem Fall fiel diese Verantwortung auf Clinton und ihren Stab, weshalb tatsächlich und offensichtlich eine Regelverletzung vorlag.

Bill Clinton ist sicher nicht per Zufall quer durchs Land geflogen, um sich mit der Staatsanwältin zu treffen, die natürlich Stein und Bein schwört, dass sie sich nett über die Enkel unterhalten haben und sie keinen Einfluss auf den FBI Report genommen hat. Ein Telefongespräch hätte es auch getan, aber dass könnte ja jemand abhören und erfahren, worüber wirklich geredet wurde.

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