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  • nossiwenzinger

mehr als 1000 Beiträge seit 05.11.2005

Die Unschuldsvermutung taugt nix ...

... jedenfalls nicht als Argument gegen die VDS.

Moin,

meines Erachtens ist der häufig zu hörende Hinweis auf die
Unschuldsvermutung ein schwaches Argument gegen die VDS und sollte in
der Diskussion gegenüber den schwergewichtigeren Einwänden
zurücktreten, um sozusagen nicht den Blick zu verstellen.

Da wäre erstens die Tatsache, dass es sich rechtlich um eine
Konstruktion handelt, die überhaupt erst greift, sobald jemand einer
strafbaren Handlung beschuldigt wird. Der gewöhnliche, unbescholtene
Telekommunikationsnutzer ist aber gar nicht angeklagt - daher gilt
für ihn auch keine Unschuldsvermutung. Klingt paradox, ich weiß.

Zweitens trifft der Einwand nicht die Gefühlslage der breiten
Bevölkerung. Die meisten Leute fühlen sich nicht unter polizeilichen
Verdacht gestellt, wenn Daten über sie bei den TK-Unternehmen
aufbewahrt werden. Das fühlt sich einfach nicht "eklig" genug an.

Ganz anders sieht es aus, wenn man erklärt, dass tatsächlich jeder
einzelne Webseitenbesuch gespeichert wird, auch das Wann, Wo und mit
Wem jedes einzelnen Telefonats. Die derzeitige Redporn-Affäre
demonstriert eindringlich, welch hässlichen Folgen drohen, wenn
solche - scheinbar harmlosen - Daten in die falschen Hände geraten,
und wie leicht das geschieht. Gruselig!

Unterm Strich also meine Empfehlung *gegen* das Unschuldsdingsbums,
zugunsten aller anderen Ablehnungsgründe zur VDS.

Gruß
Nossi

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