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  • Edna Krabappel

mehr als 1000 Beiträge seit 22.04.2004

Heise erzählt mal wieder nur die Hälfte.

Möchtet ihr für eine Stunde Musik mit 20 verschiedenen
Verwertungsgesellschaften abrechnen? Nö, das will wohl keiner.

Deswegen haben die Verwertungsgesellschaften schon lange Verträge
untereinander um das Programm der anderen ebenfalls zur Lizensierung
anzubieten und abzurechenen. In Deutschland kümmert sich die GEMA
dann um die Abrechnung und leitet die Einnahmen weiter. Das machte
man schon seit Jahren so im Offline-Bereich und alle waren damit
zufrieden (bis auf die, denen man es ohnehin nicht Recht machen kann,
die aber selber nichts mit dem Thema zu tun haben und es auch nicht
wirklich verstehen ...)

Nun wollte die EU aber vorgeblich im Onlinebereich "mehr Konkurrenz",
und die Verwertungsgesellschaften hielten sich an dieses Urteil.
Plötzlich war das Gejammer laut, die Lizensierung sei viel zu
kompliziert. Ja, das ist nun mal so wenn man mehr "Konkurrenz" haben
will, dann muss man eben die Lizenzen einzeln bei den
Verwertungsgesellschaften holen.

Dass deswegen ein z.B. deutscher Musiker von der GEMA zu einer
schlechter zahlenden Verwertungsgesellschaft wechselt ist purer
Blödsinn, Konkurrenz bekommt man dadurch nicht, es wird nur
komplizierter und teurer. Und so gibt es auch ernstzunehmende
Gerüchte, das hinter diesen EU-Urteilen die Interessen der
amerikanischen Musikindustrie stehen, denen starke europäische
Verwertungsgesellschaften natürlich ein Dorn im Auge sind.

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