Ansicht umschalten
Avatar von Dr. Joachim Neudert

mehr als 1000 Beiträge seit 09.01.2000

FYI (Stellungnahme des BFAV)

"Versichertenbeiträge in die Taschen der IT-Industrie
Ein weiterer Skandal soll in Deutschland seinen Lauf nehmen! Dem
Vernehmen nach sollen die bayerischen Krankenkassen ca. 850.-€ pro
Arzt für die Anschaffung und Anbindung eines neuen Kartenlesegerätes
ausgeben. Bei ca. 20.000 bayerischen Ärzten sind das Kosten von ca.
17 Mio Euro, die die Kassen u.a. auch am ärztlichen Honorar
einsparen!

Das alles, um die neue elektronische Versichertenkarte einlesen zu
können. Dabei wird dieses Machwerk bereits jetzt, vor seiner
Einführung, sogar von vielen Krankenkassen abgelehnt. Das von
Insidern schon seit geraumer Zeit als „Milliardengrab“ titulierte
Mammutunternehmen ist nicht praktikabel und untauglich. Nun soll der
Rollout einer quasi zwangskastrierten Version anlaufen.

Einzig die IT-Branche mit ihrer mächtigen Lobby reibt sich dabei die
Hände, ist sie doch der alleinige Profiteur eines Systems, dass außer
mehr Kosten weder für Patienten noch für Krankenkassen noch für Ärzte
einen Vorteil gegenüber dem bisherigen System hat. Im Gegenteil: die
später vorgesehne Online-Anbindung schafft den gläsernen Patienten,
dessen persönlichste Daten auf den entsprechenden Märkten dann
käuflich zu erwerben sein werden. So viel Kreide gibt es auf der
ganzen Welt nicht, als das man gegenteiligen Datenschutzbeteuerungen
irgend einen Glauben schenken könnte. Und die Ärzte werden
zwangsverpflichtet, für die Krankenkassen Stammdatenaktualisierungen
für jeden Versicherten durchzuführen, unentgeltlich versteht sich.
Wer sog. Praxisgebühren unentgeltlich einsammeln und verwalten kann,
der kann freilich auch das.

Damit die Ärzte brav mitmachen, werden sie mit 850.-€  für Hard- und
Software und die Installation gelockt.

Der Bayerische Facharztverband wendet sich entschieden gegen die
Einführung der neuern E-Card sowie der entsprechenden Lesegeräte und
empfiehlt, sich von den 850.-€ nicht blenden zu lassen. Es gibt
Lesegeräte für ca. 65.-€, die sowohl die neue als auch die alte VK
lesen können.

Zeigen Sie Solidarität! Der BFAV steht für Kostenerstattung und
Direktabrechnung! Der BFAV will die alten Zöpfe abschneiden! Wir
wollen kein Online-Verhältnis zu den Kassen sondern eine direktes
Vertragsverhältnis zu unseren Patienten. Wir brauchen die neuen
E-Card nicht, auch nicht für 850.-€ von den Kassen!

Der BFAV kann es alleine nicht schaffen! Er braucht das entschlossene
Handeln eines jeden einzelnen niedergelassenen Arztes, auch wenn es
vorübergehend evtl. nachteilig aussieht.  

von
Dr. Hartwig Kohl, Bezirksbeirat Mittelfranken des BFAV

Pressesprecher: Dr. Karl Ebertseder
(Kontakt unter: 01578-4502189)"

Quelle: www.bfav.info


Bewerten
- +
Ansicht umschalten