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  • dazk

mehr als 1000 Beiträge seit 10.03.2001

Re: Warum eigentlich für alle?

> Ich denke, das sollte auf jeden Fall eine freiwillige Angelegenheit
> sein, die doch bitte auch dem Versicherten echte Vorteile bringen
> möge, so dass man sich dafür gerne und bewusst entscheidet. 

Das ist ja eigentlich auch der Ansatz. Karte ja, potentiell kritische
Anwendungen mit langfristiger Speicherung von Daten in der
Infrastruktur freiwillig. Einzig um die eVerordnung kommt man nicht
herum. Aber mal ehrlich, die bringt echte Vorteile und zudem ist es
kein großer Unterschied zur Weiterverarbeitung nach Abgabe in der
Apotheke. 

> keinen Zwang, 

Für das Erstellen der für freiwillige Anwendungen nötigen
Infrastruktur bedarf es aber eines gewissen Zwangs. Sonst hast du das
Henne Ei Problem. Du hast dich zwar ggf. für die Karte entschieden,
kannst sie aber nicht nutzen, weil die Leistungserbringer keine
Infrastruktur dafür haben. Diese werden die Infrastruktur aber selbst
dann nicht anschaffen, wenn sie Ihnen nennenswerte Vorteile bietet,
weil ja niemand die Karte hat. 

> keine Hysterie und Panikmache

Das wäre bei dem Thema mal angebracht und wirklich ein Fortschritt. 

> Niemand außer dem Versicherten
> hat das Recht an seine Daten, sie freizugeben oder zu sperren.

Das ist ein hehres Ziel, dass die Karte ja gerade gewährleisten soll.
Heute hast du zwar das Recht, aber kaum Möglichkeiten, es
durchzusetzen oder seine Verletzung zu erkennen. 

> Dezentrale Datenhaltung ist hier Pflicht, 

Auch das wird durch die Karte nicht wirklich geändert oder
ausgeweitet. Die Stammdaten liegen schon heute zentral bei deiner
Versicherung, die Verordnungen werden in Rechenzentren gesammelt,
gescannt und für die Abrechnung weitergeleitet. Es befindet sich aber
längst nicht hinter jeder Apotheke ein solches, daher hast du hier
auch Zentralisierung. 

Notfalldaten sollen dezentral auf der Karte abgelegt werden können. 

Mehr bringt die Karte erst mal nicht. 

Dinge wie die Akte sind freiwillig und müssen es auch bleiben. Jetzt
kannst du argumentieren, dass die Akte ja ggf. bald Pflicht werden
soll. Da müssen aber zwei Dinge zusammenspielen. 1. müssten mehrere
Gesetze geändert werden und 2. müssen die so um das Vertrauen ihrer
Versicherten buhlenden Ärzte da mitmachen und die Akte bestücken. 

> mehrfache Trennung von
> Applikation und Daten. 

Was meinst du damit?

> Protokollierung und Sofortinformation über
> alle Datenzugriffe. 

Hast du heute gar nicht bzw. nur innerhalb der Systeme in den
Bereichen der Leistungserbringer, vor allem in Krankenhäusern. Du
kommst an diese Informationen aber vermutlich nur im Rahmen einer
Klage heran. Ob mehr Ärzte deine Daten angesehen haben als nötig,
muss dir das Krankenhaus nicht sagen, weil du der Institution als
ganzes (und damit allen Ärzten) die Berechtigung bei Aufnahme
erteilst. 

> Soforteingriffsmöglichkeiten durch den
> Versicherten. 

Hast du heute nicht, soll die Karte aber in gewissem Rahmen
ermöglichen. 

> Verpflichtung zum absoluten Datengeheimnis der
> Teilnehmer. 

Was ist ein Datengeheimnis eines Teilnehmers?

> Entaynonymisierung der Systeme... 

Verstehe ich nicht. 

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