... damals, da war die Welt in Ordnung. Zumindest teilweise. Ja, es
gab Millionen Arbeitsloser, aber die wurden nicht nach 12 Monaten mit
den Worten "Pech gehabt" ins ALGII gestossen. Damals, da hatte ich
eine Lehre, konnte ohne Probleme mit Kumpels mir einen Rucksack
voller Boeller fuer Sylvester kaufen, konnte mit meinen 18 Jahren
ohne Belaestigung Gotcha spielen. Die Welt stand offen, man konnte
reisen, wohin man wollte, ohne dass an jedem Flughafen das
Handgepaeck von fremden Haenden durchsucht wurde. Damals, da war die
Welt frei, es gab keinen "Clash of Cultures", keinen Kopftuchstreit
und keinen Anti-Terrorkrieg. Als Tourist konnte man relativ sicher in
Aegypten oder auf Bali rumstreunern, ohne dass Entfuehrer
bereitstanden, um zu entfuehren. Und der Terror? Ja, es gab ihn,
genauso wie heute. Doch die Anschlaege damals waren weniger als
Gefahr denn als Ungluecksfaelle gesehen ...
... und heute? Ich werde am Flughafen durchleuchtet wie ein
Knastbruder beim Einzug ins neue "Domizil" hinter schwedischen
Gardinen. Ich kann mit einer Kreditkarte nicht mehr einkaufen, ohne
dass irgendwer irgendwo ebendiese im Rahmen irgendeiner Razzia
durchleuchtet. Wenn ich in die USA will, muss ich genau wie ein
gewoehnlicher Verbrecher Fingerabdruecke abgeben und die ganze
Palette der Biometrieaufzeichnung ueber mich ergehen lassen.
Auslaender, besonders muslimischen Glaubens, werden mit Argwohn
betrachtet, Unfriede herrscht.
Auf kleinerem Raume betrachtet werden in Deutschland immer mehr
Kameras auf oeffentlichen Plaetzen installiert, es werden Telefone
ueberwacht und neuerdings auch Verbindungsdaten gespeichert, alles
fuer den Schutz vor dem Terror. Und morgen schon wird der
"Bundestrojaner" auf Millionen deutscher Rechner die
Onlinedurchsuchung ermoeglichen, die natuerlich nur der Terrorabwehr
dient ...
Herr Schaeube, nein, ich fuehle mich nicht sicher. Ich fuehle mich
verfolgt, muss an jeder Ecke mit Schlapphueten rechnen, realer oder
digitaler natur. In Zukunft muss ich 3x pruefen, bevor ich eine Demo
eines Spieles aus dem Internet runterlade, wenn auch noch das
"Killerspielverbot" durchkommt, immer auf der Hut sein, um mit dem
immer enger werdenden Netz der Ueberwachung nicht in Konflikt zu
kommen. Willkommen im Szenario des Jahres 1984 - im 21. Jahrhundert.
gab Millionen Arbeitsloser, aber die wurden nicht nach 12 Monaten mit
den Worten "Pech gehabt" ins ALGII gestossen. Damals, da hatte ich
eine Lehre, konnte ohne Probleme mit Kumpels mir einen Rucksack
voller Boeller fuer Sylvester kaufen, konnte mit meinen 18 Jahren
ohne Belaestigung Gotcha spielen. Die Welt stand offen, man konnte
reisen, wohin man wollte, ohne dass an jedem Flughafen das
Handgepaeck von fremden Haenden durchsucht wurde. Damals, da war die
Welt frei, es gab keinen "Clash of Cultures", keinen Kopftuchstreit
und keinen Anti-Terrorkrieg. Als Tourist konnte man relativ sicher in
Aegypten oder auf Bali rumstreunern, ohne dass Entfuehrer
bereitstanden, um zu entfuehren. Und der Terror? Ja, es gab ihn,
genauso wie heute. Doch die Anschlaege damals waren weniger als
Gefahr denn als Ungluecksfaelle gesehen ...
... und heute? Ich werde am Flughafen durchleuchtet wie ein
Knastbruder beim Einzug ins neue "Domizil" hinter schwedischen
Gardinen. Ich kann mit einer Kreditkarte nicht mehr einkaufen, ohne
dass irgendwer irgendwo ebendiese im Rahmen irgendeiner Razzia
durchleuchtet. Wenn ich in die USA will, muss ich genau wie ein
gewoehnlicher Verbrecher Fingerabdruecke abgeben und die ganze
Palette der Biometrieaufzeichnung ueber mich ergehen lassen.
Auslaender, besonders muslimischen Glaubens, werden mit Argwohn
betrachtet, Unfriede herrscht.
Auf kleinerem Raume betrachtet werden in Deutschland immer mehr
Kameras auf oeffentlichen Plaetzen installiert, es werden Telefone
ueberwacht und neuerdings auch Verbindungsdaten gespeichert, alles
fuer den Schutz vor dem Terror. Und morgen schon wird der
"Bundestrojaner" auf Millionen deutscher Rechner die
Onlinedurchsuchung ermoeglichen, die natuerlich nur der Terrorabwehr
dient ...
Herr Schaeube, nein, ich fuehle mich nicht sicher. Ich fuehle mich
verfolgt, muss an jeder Ecke mit Schlapphueten rechnen, realer oder
digitaler natur. In Zukunft muss ich 3x pruefen, bevor ich eine Demo
eines Spieles aus dem Internet runterlade, wenn auch noch das
"Killerspielverbot" durchkommt, immer auf der Hut sein, um mit dem
immer enger werdenden Netz der Ueberwachung nicht in Konflikt zu
kommen. Willkommen im Szenario des Jahres 1984 - im 21. Jahrhundert.