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  • Christoph Schmees

mehr als 1000 Beiträge seit 03.02.2005

Re: Das Problem sind die von M$ und Äpple bezahlten Lobbyisten ...

reinbau schrieb am 21. September 2012 23:25

> ...
> Open Source ist klar gut und sollte daher überall eingesetzt werden,
> wo keine Programme gebraucht werden, die für Open Source nicht
> erhältlich sind.

> Das wird aber ständig torpediert von den bezahlten Lobbyisten von M$
> oder Äpple! Plötzlich tauchen dann seltsame Rechnungen auf, die Open
> Source teurer gerechnet haben oder die Anbieter der proprietären
> Systeme verschenken Teile ihrer Programme um so ins Geschäft zu
> kommen und Open Source zu vertreiben.
> ...

und noch eine Variante wird praktiziert: 
Wenn ein öffentliches Projekt ausgeschrieben wird, wer formuliert
dann die Anforderungen? Der Verwaltungsbeamte kann (bestenfalls) grob
umreißen, welche Funktionen er benötigt. Er kann das aber nicht so
technisch formulieren, dass daraus eine Spezifikation wird, die zur
wasserdichten Grundlage einer öffentlichen Ausschreibung taugt. 
Also ist er dankbar, wenn ihm Leute die Feder führen, die das
technisch formulieren können. Und da die öffentliche Verwaltung
üblicherweise kein Geld hat, unabhängige Berater einzukaufen, ist er
doppelt dankbar, wenn jemand kostenlos den Ghostwriter macht. 
Ach, der bezieht sein Gehalt direkt oder indirekt von M$ (falls das
überhaupt transparent wird)? Na egal, wird schon nicht so schlimm
sein. Bei der Spezifikation kann man ja nichts verkehrt machen -
denkt der brave Verwaltungsbeamte. 
Tatsächlich schreibt dann der M$ Ghostwriter ein paar Nettigkeiten in
die Spezifikation, die nicht wirklich für die gewünschte Funktion
erforderlich sind. Aber da sie nun mal drin stehen, müssen sie
eingehalten werden. Und diese Nettigkeiten können zufällig nur von
den Produkten des einen Anbieters erfüllt werden, nicht aber von
OpenSource Alternativen. Zwar könnte man die ursprünglichen
Anforderungen genau so gut oder gar besser mit OpenSource erfüllen,
aber die erfüllt jetzt eben nicht die Buchstaben der Ausschreibung.
Und kein Verwaltungsbeamter wagt, sich darüber hinweg zu setzen. Also
ist OpenSource raus. Da war nicht einmal eine "angepasste" Berechnung
der Kosten notwendig. Im Gegenteil, bei dieser Variante der gefärbten
Ausschreibung darf der Hersteller sogar teurer sein als OpenSource,
weil die ja die passend formulierten Anforderungen nicht erfüllt.
BTDT. 

Christoph

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