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16 Beiträge seit 29.07.2000

Re: Mitleid ist unangebracht - Soon Quatsch!

Also wer nicht mitleiden möchte, lasse es eben. OK, Null-Problemo.

Das hier aber ein Betriebswirt Mut bewiesen hat - und leider auch die
Dummheit, nicht rechtzeitig die Auswirkungen auf die finanzielle
Situation seines Unternehmens beachtet zu haben - steht für mich ausser
Frage.

Normalerweise läuft doch ein ISP-Tarifmodel immer nach dem folgenden
Schema ab:

1. Was kostet mich (den ISP) der Backbone-Traffic ?
2. Was kostet mich die Verbindung des Kunden pro Minute ?
3. Wie hoch sind meine Ausrüstungskosten ?
4. Wie hoch sind meine Personalkosten ?
5. Wie hoch sind meine sonstigen Kosten ?

(Es folgt ein Strich mit einer Zahl darunter...)

Erst jetzt fängt der Unternehmer an zu "raten":

1. In welcher Zeit werde ich wieviele (zahlende) Kunden mit welchem
Volumen an mich binden können ?
2. Ab welcher Kundenzahl schreibe ich schwarze Zahlen ?

Das nenne ich kalkulierbares Risiko. Also kein (grosses) Kunststück.

Bei ´ner Flatrate sieht es aber anders aus. Die Hauptfrage ist nämlich:

Bei welcher statistischen Nutzungsdauer (pro Monat) werden sich meiner
Kunden einpendeln ? 

Hier haben die bisherigen ISP´s immer sehr ängstlich und konservativ
gehandelt, mit der Folge, dass kein vernünftiges Flatrateangebot
zustande kam. Man ging halt immer pessimistisch vom "Worst-Case" aus,
und der bedeutet nunmal über DM 500,-/Monat.

Ein Flatrateangebot muß dem Kunden aber immer suggerieren, dass er
mächtig sparen kann. Das funktioniert natürlich nur bei Kunden, die
regelmässig haarsträubende Telefonrechnungen erhalten (so wie ich...).
Leider sind das genau die Kunden, die ein Flatrate-ISP nicht gebrauchen
kann, zuminest nicht ausschliesslich.

Wenn die Flatrates erstmal "üblich" sind, wird kaum noch jemand "jeden
Dreck pumpen", nur um möglichst viel für sein Geld zu bekommen.

Die Frage ist nur: Wie überleben wir die Zeit, bis Flatrates "üblich"
sind ???

Tom


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