Ansicht umschalten
Avatar von gtsml
  • gtsml

mehr als 1000 Beiträge seit 26.08.2009

Differenzierung angebracht

Das die Telekom eine Mengenbegrenzung in ihre Verträge einbauen
möchte, ist m. E. grds. kaum zu beanstanden. Gleiches haben wir im
Mobilfunkbereich und früher gab es auch keine Flaterates. Einen
irgendwo ableitbaren Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Das heisst
ja nicht, dass ich die Entwicklung nicht bedaure. Nur ist es ein
Unterschied, ob ich das "scheiße" finde oder ob es verboten ist! 
Daher scheint es mir absolut sinnlogisch, dass die
Regulierungsbehörde und das Kartellamt nicht eingreifen können. 

Pauschalpreise arbeiten stets so, dass die Kunden
"Durchschnittskosten" bezahlen. Unter-Durchschnitts-Nutzer zahlen so
gesehen drauf, Über-Durschschnitts-Nutzer haben einen Vorteil.
Solange die Bandbreite dazwischen noch halbwegs akzeptabel ist, ist
es für alle iO. Der Wenignutzer profitiert von der Sicherheit, von
vorneherein zu wissen, was er bezahlen muss und wird dann auch bereit
sein, die Mehrkosten zu zahlen. 

Wenn das aber aus dem Ruder läuft, wird es schwierig. Der Aufpreis
für Wenignutzer und der Benefit für Vielnutzer werden immer höher. Da
ist es irgendwann mal naheliegend, das Pauschalangebot aufzubrechen
und weiter zu differenzieren. 

Problematisch wird es erst, wenn die Telekom eigene Angebote in die
Volumensbegrenzung nicht mit einbezieht und dies ggf. sogar anderen
Internetdienste-Anbietern gegen Entgelt ebenfalls ermöglicht -
Stichwort "Netzneutralität". 

Das sollte man klar und deutlich trennen!

Aber auch hier gilt: Muss dann auch ein Datenvolumen fürs
Telefonieren eingerechnet werden? Insbesondere bei analoger
Telefonie, weil man kann das ja nicht davon abhängig machen, welche
Technik da zufällig gerade zur Anwendung kommt! Was ist bei
Kabelanbietern, die ja eigentlich mal nur "Fernsehen" angeboten
haben? Wenn die als Internetprovider Flatrates mit Volumenbegrenzung
anbieten, müssten die dann "Fernsehen" einrechnen? 

Netzneutralität ist absolut wichtig und richtig. Nur wie geht man
damit um, dass über das Kabel verschiedene Dienste laufen, die u. U.
klassisch nicht zum Internet gehören, künftig aber zunehmen damit
verschmelzen werden. Schon heute würde es ja dem Prinzip dieser
Neutralität nicht entsprechen, dass die Telekom (analoge) Telefonate
oder ein Kabelanbieter (nicht IP-)Fernsehen gesondert übertragen.

Ich habe keine Ahnung, wie man das sauber und zukunftsfähig lösen
will!

Bewerten
- +
Ansicht umschalten