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  • Genie328

5 Beiträge seit 16.08.2004

Eigenartige Projektergebnisse und Wahrnehmungen der Journalisten

Ich habe diese von der Presse so gelobte Suchmaschine ausprobiert.

Die vorgegebenen Beispiele vermitteln erst mal eine geniale Idee.
Die Beispielsuche nach "italienische Künstler aus der Renaissance" 
funktioniert prima, das System kennt Künstler, deren Herkunft und
weiss wann die Renaissance war und wann die Künstler geboren sind und
liefert damit ein genaues Ergebnis.
Wenn das nun durchgehend bei allen Fragen so funktionieren würde,
wäre man mehr als zufrieden.

Aber was wurde hier getrickst?`
   "deutsche Künstler aus der Renaissance" 
werden nicht gefunden (Frage nicht verstanden)

"italienische Künstler aus der Romantik" werden nicht gefunden (Frage
nicht verstanden).

Also geringfügiges Ändern der Angaben (nicht mal die Struktur der
Frage wurde verändert) liefert nur mehr "Frage nicht verstanden".

Überhaupt wird bei den meisten Suchanfragen (ausser den vorgegebenen
Beispielen) nur "Frage nicht verstanden" ausgegeben, egal ob mit oder
ohne Fragezeichen.
Ich frage mich welches der Worte die Maschine dabei nicht verstanden
hat, schreibe ich so undeutlich?

Gut funktionieren nur Fragen "Wieviele Einwohner hat ...?" und
"Wann wurde ... geboren?"

Eine Kollegin wollte wissen "Wie ist das Wetter in Graz?"
natürlich kam als Antwort wie immer  "Frage nicht verstanden".

Gewundert hatte ich mich jedoch als ich auf der Startseite die
letzten beantworteten Suchanfragen fand:   "Wie ist das Wetter in
Graz?"
Unverschämtheit: seit wann gilt "Frage nicht verstanden" als
ausreichende Antwort. Hier wird sogar mit Unfähigkeit geprahlt.
In der Statistik haben sie dann ein super Ergebnis: 100.000 Fragen
beantwortet, 
aber nur 100 richtig (davon 80 vorgefertigte Beispielfragen). 

Der Projektleiter meint, dass das Ergebnis eine bessere Suchmaschine
als Google wäre. Der Herr hat das Werk wohl nicht ausprobiert, eine
Maschine die wie ihr Werk fast nichts beantworten kann ist leider
nichts wert. Für viel Geld könnte man wohl eine fertige Suchmaschine
erwarten und nicht nur eine unfertige Demo die nur einen Hauch der
Idee liefert.

So eine Suchmaschine muss auch ständig erweiterbar sein um möglichst
viele und in Zukunft auch neue Fragearten beantworten zu können, es
macht nur Sinn der Allgemeinheit die Möglichkeit zu geben solche
Templates für neue Fragen erstellen zu lassen (es reicht nicht wenn
so etwas nur die Entwickler machen können). Solche Template müssen
auch flexibel für mehr als eine Frage anwendbar sein, nicht nur für
italienische Künstler der Renaissance verwendbar, sondern so
allgemein wie HERKUNFTSLAND BERUF ZEITRAUM.

Die Idee selbst ist nicht neu, in der Brockhaus Enzyklopädie 2005 auf
USB-Stick wurde schon mal natürlichsprachige Suche im Lexikon
angeboten, es hat zumindest nicht ständig "Frage nicht erkannt"
geliefert, sondern wie Google es macht relevanzsortierte
Suchergebnisse. 

Bin etwas enttäuscht von der schwachen Presse, die hier nur Meinungen
von Geldgebern und Projektbeteiligten kundtut, und nicht selbst die
Projektergebnisse prüft und bewertet.

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