Parallel-Vergabe von Rechten

Was sind das nur für Vertragsentwürfe, bei denen Rechte gleich
mehrfach im gleichen Lizenzgebiet vergeben werden und dies alle
Beteiligten offenbar erst nach Vertragsabschluß bemerken?
Premiere-Chef Kofler behauptet, daß eine Übertragung von Internet
Streams über Kabel, Satellit und terrestrisch mit der T-Com Lizenz
problemlos möglich wäre, worüber sich der DFL und Arena aufregen.
Gleichzeitig kommt vom Telekom-Vorstand Raizner der Vorwurf, daß
Arena ebenfalls Ausstrahlungsrechte für das Internet hat. Dann gibt
es also zwei Gruppen, die beide faktisch das gleiche dürfen, nur daß
eine der beiden Gruppen deutlich weniger für die Lizenz bezahlt hat.

Was für Entscheider unterschreiben denn solch unklar formulierte
Verträge, bei denen die Exklusivität für bestimmte Bereiche doch
bisher das Maß aller Dinge dargestellt hat? Man muß sich um den
Standort Deutschland wirklich sorgen, wenn die Verfasser der Verträge
so schludrig arbeiten und die Unterzeichner so wenig über den
Vertragsinhalt wissen. Kein Wunder, daß etwas intelligentere
Unternehmer aus dem Ausland hier in Deutschland große Gewinne
wittern, wenn man es ihnen so leicht macht, schlechte Verträge zum
eigenen Vorteil auszulegen. Denn sind die Verträge erstmal
unterzeichnet, hilft auch kein Wehklagen mehr, denn Vertrag ist
Vertrag.