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  • Sapientist

mehr als 1000 Beiträge seit 16.09.2012

Das Wort "Trojaner"...

Nicht, dass ich Heise einen Vorwurf machen möchte, dass sie diesen
populären Bullshit wiederholen, da er - ebenso wie nicht existente
Wörter wie Raubkopie - zum Standardbegriff wurde, doch:

Ein Trojaner im engeren Sinne ist Malware, die als nützliches
Programm getarnt auf einen Computer geschleust wird.
Und ein Virus ist Malware, welche sich auf einem lokalen System
selbstständig verbreitet und ggf. durch Dinge wie Wechselmedien auf
andere Systeme übergreifen.

Ein Backdoor, welches vom Arbeitskollegen (vielleicht z.B. bei der
TAZ?) per USB-Stick installiert wurde, ist ebenso wenig ein Trojaner
wie ein Trojaner, welcher als Systemsäuberungssoftware getarnt den
Benutzer erpresst oder betrügt (z.B. der BKA-Trojaner), ein Backdoor
ist. Und ein Virus ist keines dieser Beispiele, obwohl auch
"Virenscanner" i.d.R. darauf anspringen.

Dass der Staatsbackdoor "Staatstrojaner" genannt wird, ist ebenso
dämlich wie sämtliche Malware pauschal als "Virus" zu betiteln.
Oder das Wort "Raubkopie" ganz selbstverständlich in den Mund zu
nehmen.

Zwar wird ein Brief umgangssprachlich auch als "Post" betitelt,
jedoch bezeichnet das eine die Art des Transportes, das andere den
Inhalt, welcher Transportiert wurde. Einen Brief kann man ebenso per
E-Mail senden, wie man per Post Warensendungen verschicken kann.

Im weiteren Sinne kann man unter den Begriff Trojaner übrigens
problemlos das BSI fassen: Ein Amt, welches angeblich zum Schutz der
Bürger vor Computersabotage und Datenausspähung eingerichtet wurde,
jedoch genau das Gegenteil zu tun scheint: Den Bürger wider seiner
Grundrechte an Schwerverbrecher zu verkaufen.

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