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mehr als 1000 Beiträge seit 04.10.2000

OVG Münster Re: (Artikel 5, Grundgesetz)

Offensichtliche Bedenken im Hinblick auf eine verfassungswidrige
Einschränkung der Rundfunk- oder der Pressefreiheit der Anbieter
(Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) bzw. der Meinungs- oder
Informationsfreiheit der Anbieter und Nutzer (Art. 5 Abs. 1 Satz 1
GG),


vgl. aber Vesting in: Roßnagel, a.a.O., § 18 MDStV Rdnr. 6 ff.;
Stadler, Sperrungsverfügung gegen Access- Provider, MMR 2002, 343,


sind nicht gegeben. Unabhängig davon, ob die Freiheit der
Übermittlung von Informationen aus dem Internet durch die
Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) oder durch die
Meinungsäußerungs- und -verbreitungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1
GG) gewährleistet ist,


vgl. Starck, in: von Mangoldt/Klein/Starck, Grundgesetz, Band 1, 4.
Auflage 1999, Art. 5 Abs. 1,2 Rz. 97 m.w.N.,


kommt ein Eingriff in diese Freiheiten auf der Grundlage des Art. 5
Abs. 2 GG in Betracht. Danach finden die Rechte des Art. 5 Abs. 1 GG
ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, in den
Bestimmungen zum Schutz der Jugend und in dem Recht der persönlichen
Ehre. Das Zensurverbot des Art. 5 Abs. 1 Satz 3 GG dürfte nicht
einschlägig sein. Hierunter wird allein die sog. Vor- oder
Präventivzensur verstanden, d.h. ein Verfahren, vor dessen Abschluss
ein Werk nicht veröffentlicht werden darf.


Vgl. Stark, a.a.O., Rdnr. 156; Spindler/Volkmann, Die
öffentlich-rechtliche Störerhaftung der Access-Provider, 398 (407).



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