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  • anorak2

mehr als 1000 Beiträge seit 07.06.2001

Re: Die nächste Chance, Milliarden zu vernichten!

iMil schrieb am 9. April 2010 13:53

> dann ist deiner meinung nach jede erhebung von gebühren, zöllen,
> steuern durch die regierung eine einschränkung, die zu unterlassen
> hat, oder?

Nein ich bin kein Marktradikaler. Ich bin weder gegen Zölle noch
gegen Steuern noch gegen Gebühren noch gegen Konjunktursteuerung
durch die Regierung. Ich bin aber für wirtschaftliche Vernunft. Ich
halte nur den speziellen Fall der Frequenzversteigerung zu
Milliardensummen für unvernünftig, weil Preis und "Leistung" in
keinem nachvollziehbaren Verhältnis zueinander stehen, und das muss
sich irgendwo rächen. Soweit ich weiß ist das ein Einzelfall. Die
meisten Gebühren und Preise, die deutsche Behörden für ihre
Leistungen so nehmen, bewegen sich ja nicht in solchen
schwindelerregenden Höhen.

> in diesem fall wird einmalig für die nutzungszeit eine summe erhoben.

Ich bin nachdrücklich dafür, dass der Staat Frequenznutzung regelt,
und das darf auch was kosten, nur nicht so viel.

> genau so, als wenn du bei mercedes ein auto kaufst.

Nein anders. Wenn Mercedes ein Auto baut, haben Ingenieure es vorher
geplant, es müssen Rohstoffe und Bauteile beschafft werden, es müssen
Maschinen gekauft und Arbeitskräfte bezahlt werden, die das Auto am
Ende zusammenbauen. Jede Menge echter Aufwand an Material und
menschlicher Arbeit, die in das Produkt fließen. Das bezahlt man.

Die Vergabe einer "natürlichen" Ressource wie z.B. Frequenzen (die ja
nicht einmal etwas Materielles repräsentieren, sondern eher etwas
abstrakt Gedachtes sind), kostet den "Hersteller" gar nichts. Diesem
Abstraktum einen "Wert" beizumessen ist m.E. absurd. Der einzige
Aufwand, den der Staat damit hat, ist ein bisschen Verwaltung, also
die Planung der Frequenzbänder und die Unterhaltung einer
Vergabebehörde. Es ist OK wenn die Nutzer die Unterhaltung dieser
Behörde über die Gebühren zahlen, aber mehr als das nicht.

> und in diesem fall überlässt die bundesrepubil deutschland den
> mobildfunkunternehmen die nutznug für bestimmte frequenzen für eine
> bestimmte zeit zu einem preis, den die unternehmen direkt
> beeinflussen können.

Also
1. Ist das kein Markt, denn der "Anbieter" ist Monopolist. 
2. Ist es nicht Aufgabe des Staates, als Marktteilnehmer aufzutreten,
und es darf nicht sein Ziel sein, seine eigenen Profite zu
maximieren. Es ist seine Aufgabe, regelnd einzugreifen, mit dem Ziel
den gesamtwirtschaftlichen Nutzen zu maximieren. Aber zur Erreichung
dieses Ziels müsste er ganz anders vorgehen. Wie: S. meine anderen
Postings.

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