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  • heiseletzter

mehr als 1000 Beiträge seit 28.11.2003

Warum muß die Windkraft die Fehler konventioneller Kraftwerke ausbügeln?

Warum schreibt hier jeder nur vom angeblichen 
"Problem" der Windkraft bei der Strom-Speicherung? 

Ein völlig überbewerteter Punkt 
und ein völlig einseitiger Ansatz. 

Ganz abgesehen davon, dass wir nicht mehr im Mittelalter 
leben und unsere vielgerühmte deutsche Ingenieuerskunst 
sehr wohl fähig wäre, die Speicherung zu lösen, 
liegt das Problem in erster Linie bei der veralteten 
Technologie der unflexiblen Großkraftwerke, die 
wie ein fetter Öltanker für ein Wendemanöver 
oder eine Anpassung eine halbe Ewigkeit brauchen. 
Da liegt doch das Hauptproblem. 

Wir brauchen mehr fexible, dezentrale Energiegewinnung. 
Wieso müssen die neuen Energien die Suppe auslöffeln 
und sich als einzige um die Lösung von schwankendem 
Energieverbrauch kümmern und sollen die alten Kraftwerke 
mit veralteter Technologie fröhlich weiter machen wie bisher?

Und nebenbei: 
Ein echtes Problem wäre die Speicherung ja erst, 
wenn wir Strom fast zu 100% aus Windkraft gewinnen würden. 
Das wird aber natürlich niemals der Fall sein, 
insofern sind auch die dummen Bemerkungen, dass 
wir keinen Strom mehr haben, wenn mal kurz kein 
Wind weht, lächerlich - es geht um einen 
intelligenten Enegerie-MIX und der beinhaltet 
immer unterschiedliche Arten der Stromerzeugung. 
Passenderweise weht der Wind mehr bei schlechtem 
Wetter und scheint die Sonne mehr bei schönem, 
insofern ist Photovoltaik eine gute Ergänzug zur Winkraft.
Und Biogas ist sogar völlig wetterunabhängig usw...

Solange die Stromerzeugung aus Windkraft in Deutschland 
im einstelligen Prozentbereich liegt, ist das Thema 
der Speicherung reichlich überbewertet. Sollen doch 
die anderen 90 Prozent Energieerzeuger erstmal flexibler 
werden und der Windkraft solange Vorfahrt im Netz lassen!

Wenn wir dann in 20 Jahren einen wirklich substanziellen 
Anteil von Erneuerbaren an der Stromerzeugung haben, 
sieht die Welt auch schon wieder ganz anders aus 
und kann das Thema Speicherung auch schön längst 
mit neuen Technologien kein Thema mehr sein. 

Ich will nicht sagen, dass man das Thema Speicherung 
nicht sofort angehen soll, natürlich soll man das, 
ich finde es nur sehr einseitig, dass mit solchen 
Argumenten ständig die erneuerbaren Energien 
schlecht gemacht werden. 

.
P.S: 
Komischerweise hat es niemand beim Bau von Atomkraftwerken 
interessiert, dass das es für das Problem der Endlagerung 
von Atommüll für die nächsten 100.000 Jahre 
keine Lösung gab - noch toller: die Lösung des Problems 
gibt es bis heute nicht! 

Aber 200 Jahre nach der Erfindung der Batterie 
soll jetzt Stromspeicherung ein schlimmeres Problem 
sein als 100.000 Jahre strahlender Atommüll?
Seltsame Logik...
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