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Avatar von nondescript_user
  • nondescript_user

mehr als 1000 Beiträge seit 29.11.2010

Jaja, ‚Hackerangriff‘ ...

Wenn ich die Haustür mit einem Stück Tesafilm sichere und eines Tages ist das Tafelsilber geklaut - ist das dann ein Raubüberfall? Oder schon ein Angriffskrieg?

Diese Hackerterrorcyberapokalüpse-Rhetorik geht mir so langsam schwer auf den Keks.

Weil:
- gefühlt jede IT-Panne zZt. erst mals als ‚Hackerangriff‘ bezeichnet wird [tatsächlich fast jede]
- die meisten ‚Hackerangriffe‘ sich im Nachhinein als Versagen eines ranzigen, oder versäumten Sicherheitskonzepts, Folgen inkompetenter Managemententscheidungen, ..., oder pebkac herausstellen;
- dabei praktischerweise von der Frage abgelenkt wird, wieso manche Daten überhaupt noch vorhanden, statt vorschriftsmäßig gelöscht sind;
-dabei die tatsächlichen gezielten In- und Exfiltrationen im Rauschen untergehen;
- Hacker und hacken mal wieder (und immer wieder, und wieder, und wieder, und... /btw., @heise: auch du mein Sohn Brutus... ) durch ständigen Kontext mit martialischen Vokabeln pauschal mit ‚kriminell‘, ‚ominös‘ und ‚irgendwie gefährlich‘ assoziiert werden.

Und wenn die Hackerterror-Rhetorik ausgelutscht und durch die nächste medial vermarktbare Nebelkerze abgelöst wurde, hat die breite Masse gelernt oder wurde im Glauben bestätigt, dass Hacker kriminell sind, das Datenschutz eh sinnlos ist und dass die Spacken mit dem Buzzwordvokabular immer noch ‚die Elite‘ sind, die selber keine Fehler macht.

Ok, rant over. Thx for having me.
Heiterweiter...

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