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22 Beiträge seit 27.11.2002

Test: OBU ist erheblich sicherer als dargestellt

Hallo zusammen,

der gute Herr Pohl hat leider Bild-Zeitungsmäßig alles
zusammengesucht, was er je über Viren, PCs und Datenschutz gehört
hat.

Zur Erhellung aller Forumsteilnehmer mal ein paar echte Fakten:
(Allerdings etwas allgemeiner gehalten, denn es soll ja nicht gleich
jeder merken, an welcher Stelle ich mit den OBUs zu tun habe)

ad_1) Das GSM-Mobiltelefon ist ein GSM-Modem, also nicht sprachfähig.
Diese könnten zwar angerufen werden, aber die OBU reagiert nicht
darauf: für eingehende Anrufe gibt es keine SW-Routinen und werden
auch nicht realisiert, da unnötig.

ad_2) Die Abrechnugssätze können, da stets verschlüsselt, nicht
verändert werden; weder im Gerät noch während der Übertragung.

ad_3) Viren, Würmer, Trojaner lassen sich nicht ins OBU einbringen,
da dieses nur verschlüsselte und signierte Info zuläßt.
Zudem kann (siehe ad_1) niemand das Gerät mit Daten 'beschicken',
denn es fordert selbstständig (nur pull, kein push-Verfahren) Daten
und Software von max. 2 vordefinierten Zentralen an.

ad_4) Die Entwicklung wurde von mehr als nur halbwegs fähigen
Informatikern, Mathematikern und Ingenieuren durchgeführt. Folge: ein
einzelnes Gerät könnte zwar durch gezielten Eingriff von Aussen
manipuliert werden, aber der Aufwand ist immens.
Zudem wird die Mautberechnung bei jeder Kontrollbrücke gegengeprüft.
Ergo müssten auch die zentralseitigen Daten manipuliert werden.

ad_5) Peinlich: "Eingabefehler und fehlerhafte OBUs dürfen
keinesfalls zum Absturz des Gesamtsystems führen"
Programmiert der Herr Pohl eigentlich mal selbst? Natürlich fällt das
System nicht hin, wenn eine OBU falsche Daten sendet oder ganz
ausfällt.

ad_6) Die zentrale Datenhaltung ist aufgrund der Kontrollbrücken, der
Mautstellenterminals und der Abrechnung unverzichtbar.

ad_7) Natürlich werden keine Bewegungsdaten im OBU aufgezeichnet.
Dies könnte das OBU technisch auch gar nicht. Abgesehen von der dann
anfallenden Datenübertragungsmenge (bis Nov. sollen 450,000 LKW aktiv
sein), ist das für die Mautberechnung auch völlig überflüssig.
Gespeichert wird nur in der Zentrale, und nicht die momentane
Position, sondern nur der irgendwann einmal befahrene Abschnitt (die
können bis zu 20km lang sein) und die dafür berechnete Maut.
Daraus wird dann einmal im Monat die Rechnung für den Spediteur
generiert.

ad_8) Niemand muss das OBU nutzen, es geht auch per Internet oder am
Mautstellenterminal. (Zugeben, nur für Wenigfahrer praktikabel)

ad_9) Herr Pohl schreibt:
"Die gesamte Kommunikation bei der automatischen Einbuchung müsse zum
Schutz gegen unberechtigtes Abhören verschlüsselt werden, forderte
Pohl weiter. Zugleich seien Maßnahmen gegen Manipulation der Daten
auf der Mobilfunkstrecke zu treffen, die erhöhte Entgelte und falsche
Standortmeldung zum Ziel hätten. "
Fakt:
Es ist alles verschlüsselt und/oder signiert.
Es gibt eine doppelte Prüfung aller per OBU übermittelten
Mautgebühren.
Bewegungsprofile darf Toll-Collect nicht erstellen.
(Gesetzgeber-Veto)
Zusatzdienste (Meldungen vom/an Lkw, Routenoptimierungen,
Stauwarnung) bedürfen erst der Genehmigung durch die EU, und sind
auch nicht implementiert.


Anmerkung:
Die ausnehmend kritische und hämische Berichterstattung ist leider
typisch, wer gelesen werden will, mosert halt. Die Heise-News und die
c't reihen sich auch willig ein.
Bisher habe ich nur einen Bericht mit korrekt wiedergegebenen Fakten
gelesen, und der war auch noch in einem Provinzkäseblatt.


Fazit:
Der unwissende Herr Pohl hat wirklich nicht mehr gelesen als die
offizielle Toll-Collect Webseite !
Und dies noch nicht mal vollständig, sonst wüßte er, daß jeder
Spediteur eine Rechnung mit den Strecken und den gefahrenen
Kilometern bekommt.

Peinlich, peinlich ist der "renommierte Informatik-Professor Hartmut
Pohl" doch glatt über sein eigenes Unwissen gestolpert.

Oder hat er etwa nur nachgeplappert, was die Medien allerorts
berichten ?

Allerdings:
Wen interessiert's wirklich? Die Maut kommt! Punkt.


P.S.:
Bin mal gespannt wer sich bis November so alles als Dummschwätzer
outet. 
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