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66 Beiträge seit 08.07.2000

Meine Empfehlung für Geschädigte

 Wer sich die letzten Prüfungen angeschaut hat (die mit den in der WAZ
kommentierten "Rechtschreibfehlern") weiss, dass dieses 15 Mann starke
Gremium, das die Aufgaben für 50 Fachbereiche erstellt, regelmäßig
technisch überfordert ist. Die gestellten Aufgaben sind meist technisch
daneben und nicht geeignet, irgendeine Sachkunde des Prüflings
festzustellen. Die Musterlösungen sind regelmäßig falsch (außer bei der
letzten; man hat da jetzt ein wenig mehr Sorgfalt).
Prüfer bei der IHK wird nicht, wer besonders geeignet ist, sondern wer
keine Kosten geltend macht. Zur Disposition stehen im übrigen ohnehin
nur DM 2,60 pro Stunde und 30 Pfennig pro Kilometer (maximal 200).
Dafür kommen keine Spezialisten, sondern Leute, die sich irgendwie
beruflich als Prüfer profilieren wollen. Eine Eignungsprüfung der
Prüfer findet nicht statt. Man füllt ein Formular aus, dokumentiert,
dass man irgendwie etwas mit dem Prüfgebiet zu tun hat, verzichtet auf
die Kosten und voila: Man ist Prüfer einer Kammer.
All das ist in Politik und Verwaltung seit Jahren bekannt und es wird
nichts geändert. Wieso wohl nicht?
---
Einige Prüfer haben die Prüfungen regelmäßig etwa 3 Wochen vorher. 
Unter der Hand versteht sich. Prüfer sind häufig auch Angestellte von
Ausbildungs Profit Centern, deren Reputation vom Quantum bestehender
Prüflinge abhängt. Den Rest darf man sich zusammenreimen.
Die Strafanzeige der Kammer wird ausgehen wie's Horberger Schießen.
Purer Kammeraktionismus nach unangenehmem Auffallen.
---
All das muss man im Verwaltungsgerichtsverfahren BEWEISEN. Ob's
hinsichtlich der bestehenden Prüfungsordnungsklauseln überhaupt Thema
einer juristschen Erörterung wird, ist ebenfalls noch lange nicht klar.

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Mein TIPP:
Da gibt es so einen Wirtschaftsminister Müller. Der hat vor 3 Monaten
in SAT1 getönt, Personen, die Probleme mit Kammern haben, sollen
Anträge beim Bundeswirtschaftsministerium Berlin stellen. Dieser Verein
muss jetzt einfach viel Post bekommen. Das perfide Lobby-Machtwerk der
Kammern hat ohne Massenkritik von außen keine Chance auf Veränderung.
Statt zu klagen - wenn ein Verwaltungsgericht sich mal in 2 Jahren zu
dem Thema bewegt kräht hier kein Hahn mehr nach dem toten Fisch Prüfung
2001 - sollte man parallel über Bundestagspetitionen das Thema an die
Öffentlichkeit geben.
Interessant wäre auch mal, das Thema EU-seitig unter dem Aspekt der
Diskriminierung zu betrachten. Auch da gibt es Petitionsgremien.
Journalistische Begleitung gemeinsamer Aktionen wäre auch nicht
schlecht. Wenn ver.di sich angesprochen fühlt umso besser.
---
Im übrigen haben wir in Deutschland keine Sammelklagen wie in den USA.
Es wird hier suggeriert, alle Betroffenen könnten sich gemeinsam vor
ein Gericht hinstellen. Das scheitert hier schon am Gerichtsstand. Für
Kammerklagen ist das jeweilige zuständige Verwaltungsgericht des
Kammerbezirks zuständig. Dumm gelaufen.

Eine Lösung kann nur sein, gemeinsame öffentlichwirksame Aktionen per
Internet zu koordinieren und die zuständigen Aufsichtsgremien der
Kammern (Wirtschaftsministerien der Länder) in die Pflicht zu nehmen.
Die legen sich gern wieder hin und erörtern das leidige Thema lieber
mit der betroffenen IHK beim nächsten Lachshäppchenessen (nennt sich
offiziell Themenkreis der mittleren Wirtschaft). 

Und die Klagen haben nach meiner Auffassung keine Aussicht auf Erfolg.
Was will der Azubi denn machen in den 2 Jahren bis zur
Verwaltungsgerichtsentscheidung und den 5 bis zur
Bundesverwaltungsgerichtsentscheidung? Geld verdienen als
Fachinformatiker wohl kaum.




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