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mehr als 1000 Beiträge seit 16.05.2001

Ausbauen, des Ausbauen willens: Hangover in Hannover...

Hallo,

ich schaue schon die ganze Zeit danach, wann die Telekom in Hannover (30629) weiter Glasfaser ausbaut. Jedoch hat es die Telekom vorgezogen lieber Linden Nord, Linden Mitte und Linden Süd auszubauen. Typische Studentenviertel, viele kleine Wohnungen, in großen Wohnblocks, die ständig den Mieter wechseln gepaart mit einigen Ur-Einwohnern, die die Wohnung 1960 erstbezogen haben und seitdem einen kohärenten Zustand mit der Auslegware im Wohnzimmer eingehen.

Die einen haben wohl kaum das notwendige Kleingeld um sich 100 EUR Internetzugänge zu leisten, obwohl es für einige im Uni- / Forschungsbetrieb gar nicht mal so verkehrt wäre und sie sicherlich so einen Anschluss gerne hätten, und die Anderen sehen keine Notwendigkeit an Dingen, die komplizierter sind als ein Klapptritt. Außerdem sind die ohnehin noch von der EU Glühlampenverordnung hart mitgenommen, da braucht man den mit neuen Technikkrempel in diesem Jahrhundert nicht mehr zu kommen. (Soviel zu meinem Weltbild, ist empfindlich, nicht kaputt machen.)

Abgesehen davon: Alle diese Viertel waren zuvor bereits seit Jahren mit VDSL 50 und Kabel erschlossen, Leute mit einem hohen Bedarf an Bandbreite sind also vorweg bereits gut versorgt gewesen und um ehrlich zu sein ich würde aktuell auch nur wegen dem Medium wechseln, nicht wegen der Bandbreite und das auch nur, weil ich durch meinen IT-Beruf natürlich ein gewisses Verständnis für das Thema Glasfaser & Zukunftstechnologie mitbringe und das gerne unterstützen würde, auch wenn ich die Leistung aktuell noch nicht benötigen würde (obwohl ich IPTV nutze - aber 50 MBit/s reichen momentan wirklich sehr gut aus).

Im Klartext: Der Ausbau in Hannover, ging, bis auf die drei ausgebauten Grundstücke in Hannover Waldheim (schöne Grüße an Herrn Schröder...) und ein paar Sahnegrundstücke am Maschsee, mit Ansage nach hinten los; kein Wunder, dass die Zahl der genutzten Anschlüsse weit hinter den Ausgebauten zurück bleibt. Hätte die Telekom das Umland ausgebaut, in dem viele Haushalte nur DSL 6000 oder weniger bekommen, wäre wohl ein deutlich besseres ROI zu erwarten gewesen. Stattdessen baut man Gebiete aus, die seit 7 Jahren vom selben Anbieter VDSL 50 bekommen können und von Kabel Deutschland aktuell wohl 200 MBit/s über Kabel. Macht irgendwie keinen Sinn, oder glauben die Anbieter, die Leute buchen VDSL, FTTH und Kabel gleichzeitig?

Abgesehen davon: Alle, die jetzt schon Glasfaser gelegt bekommen haben (und diese nicht nutzen), können sich ja bequem zurück lehnen - und tun es auch. Egal was passiert, die sind zukunftssicher ausgebaut - und abbauen wird es ihnen wohl niemand. VDSL 50 reicht den Leuten erst mal aus und warum sollte man mehr zahlen, für etwas, was man aktuell bereits hat, was man sonst nicht haben wollte (das Ausbaugebiet wurde ja von der Telekom festgelegt, damals noch ohne Befragung...) und wenn man es dann braucht, jederzeit haben kann? Ich kann es durchaus verstehen, auch wenn ich es nicht gutheiße, aus genau diesen Gründen, um die sich der Artikel dreht: "Sehet her, dummes Volk, euer lauthals beschriehener FTTH-Ausbau ist für die Füße, also lebt gefälligst die nächsten 100 Jahre mit nassen Baumwollstrippen in der Wand und schnellem Internet immer genau dann, wenn die Planeten in einer Linie stehen und draußen ein Gewitter aufzieht."

Grüße

PS: Eventuell kann mir ja mal ein Kundiger sagen, ob in den nächsten 100 Jahren die Planeten unseres Sonnensystems in einer Linie stehen.

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