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  • accent

mehr als 1000 Beiträge seit 08.02.2002

Schnellvorlauf

China zeigt uns heute schon, wie wir in ein paar Jahren auch hier in
Europa leben werden. Eine - im Vergleich zum Volk - winzige Elite
bereichert sich an der Privatisierung ehemals staatlichem
Tafelsilbers und sichert sich ihre Macht durch Unterdrückung und
Überwachung.

Eine kleine Elite ist unbeschreiblich reich und mächtig geworden, als
sich China den "freien Märkten" geöffnet hat. Der Grossteil der
Staatsbetriebe wurde privatisiert und fiel natürlich in die Hände der
Regierungsmitglieder und deren Familien, wohingegen der Rest des
Volkes immer mehr verarmt.

Das sind die "Reformen", die der IWF durchdrückt: reine
Wirtschaftsreformen, aber (echte) politische Reformen bleiben aus.
Etwas früher geschah dies schon in Russland, wo ebenfalls
Wirtschaftsreformen dazu geführt haben, dass die soziale Schere immer
weiter auseinanderging, eine Demokratisierung aber nicht stattfand.

Zum Thema: Es ist ja nicht so, dass das IOC per Dekret festlegt, dass
die Spiele an einem bestimmten Ort stattzufinden haben, ob das Land
nun will oder nicht. Nein, man muss an einer Ausschreibung mit einer
Bewerbung teilnehmen. Ein eher längerer Prozess in dem man die
Eignung beweisen muss. Aus diesem Grund _muss_ das IOC eigentlich auf
die Einhaltung gewisser Spielregeln bestehen oder starken Druck
ausüben, bis hin zur Annulierung der Spiele.

Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch nicht schlecht, wenn
einmal die etwas unpolitischen und oberflächlichen Sportjournalisten
am eigenen Leibe erfahren, wie es in einer Wirtschaftsdiktatur so
zugehen kann.
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