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mehr als 1000 Beiträge seit 15.02.2000

Re: Konsequenzen

UNiK schrieb am 16. November 2003 7:10

...
> > Meines Erachtens bleibt also nur ein Weg zwischen diesen beiden
> > Extremen sinnvoll - Kopieren wird nicht freigegeben, aber es sollte
> > bei Auffälligkeiten (Großvertrieb im Internet, Geldverdienen im
> > Spiel) durchaus strafrechtlich verfolgt werden - es ist tatsächlich
> > Diebstahl, der der Gesellschaft durchaus realen bezifferbaren Schaden
> > zufügt.
>
> Ja das wär mal was. Dann gibs keinen Pfennig, pardon Eurocent, weil
> es auch keinen realen bezifferbaren Schaden gibt.

Natürlich gibt es den. Glaubst Du etwa, die Filme drehen sich von
selbst? Wie würde es Dir gefallen, wenn Du für lau arbeitest?

> > Genauso muß es Patente geben z.b. für medizinische Entwicklungen, die
> > ansonsten einfach nicht mehr in dem Maße stattfinden würden - wer
> > wäre denn noch so blöd und investierte Milliarden, und am Tag der
> > Zulassung könnte jeder Mitkonkurrent für ein Zehntel anbieten?
>
> Na die gibt es doch. Damit du auch weisst, dass Patente nicht nur gut
> sind, sei dir gesagt, dass wegen Patente auf diverse Medikament in
> Afrika die Menschen scharenweise sterben, weil das benötigte
> Medikament nicht billig genug dort angeboten wird.

Ohne Patente gäbe es diese Medikamente gar nicht, weil sie keiner
entwickelt hätte. Es sterben auch Menschen in Afrika, weil nicht
überall 1a-Krankenhäuser und Helikopter zur Krankenabholung
bereitstehen. Niemand hindert Dich, Dein gesamtes Gehalt hierfür zu
spenden. Wenn Du das nicht tun willst: Warum forderst Du das dann von
den Angestellten der Pharma-Firmen?

> > Alles
> > andere wie die völlige Abschaffung von Patenten wäre realitätsfern
> > und schädlich für die Gesellschaft, auch wenn einige
> > Stammtischparolen das nicht sofort erkennen lassen.
>
> Ja zum Glück können Privatleute viel besser forschen und sich auch
> viel besser daran bereichern, als wenn man einen einzigen
> Staatsbetrieb hätte, der das tut.

Es gab solche Staatsbetriebe, sogar ganze Staaten, die so aufgebaut
waren. Geschaffen haben die außer moderner Militärtechnik aber nichts
weltbewegendes, und schon gar keine tollen Medikamente. Geld ist ein
gutes Lenkungsinstrument, wenn es gutes Geld für harte
Pharmaforschung gibt, findet sich immer jemand, der damit Geld
verdienen will. Wenn es kein Geld gibt, interessiert es kaum noch
jemanden.

....
> Natürlich würde ich nicht mehr so wie bisher arbeiten, sondern
> besser.

Dann fange bei uns für 0 EUR an!

> Immerhin verdiene ich dann auch mehr Geld. SCNR.
?

> Ein paar Fakten: Zum einen kann Geld nicht immer der Anreiz für gute
> Arbeit/bessere Arbeit sein. Weil man a) das Geld nicht unendlich
> steigern kann

Natürlich kann man das. Die Wünsche der Menschen sind unendlich, und
es kann immer noch mehr an Gütern geschaffen werden.

> b) es immer jemanden gibt, der für das gleiche Geld
> weniger arbeitet

Nein. Du kannst aber gerne das Gegenteil beweisen: Fange bei uns für
0,- EUR an.

> und c) im oberen Bereich immer mehr Geld braucht um
> die Hemmschwelle des Mitarbeiters zu überwinden.

Korrekt. Je stressiger oder unbeliebter die Arbeit bei gleichzeitig
hoher erforderliche Qualifikation, umso mehr Geld gibt es dafür -
aber nur, wenn die Arbeit jemanden so viel Geld wert ist.

> Weiterhin beschweren sich schon einige Unternehmen darüber, dass der
> Sozialhilfesatz zu hoch wäre, und ihre "gut" bezahlte Arbeit keine
> Arbeitnehmer mehr fände.

Korrekt - warum sollte jemand arbeiten gehen, wenn er das gleiche
Geld auch so bekommt? Ich würde nur zur Müllabfuhr gehen, wenn ich
dort deutlich mehr Geld erhalte als für meine aktuelle Tätigkeit.

> Ehrlich gesagt muss man es sich hier schon sehr gut überlegen, ob man
> für die paar Kröten, die man gezahlt bekommt sich wirklich so
> abbuckeln soll. Aber irgendwie muss man ja leben.

Ganz genau. Und manche wollen es halt auch schön haben, und arbeiten
dafür zum Wohle der Gesellschaft ziemlich viel und gut. Jeder, der
arbeitet und dafür Geld bekommt, erschafft Güter, für die andere
gerne Geld zahlen, weil sie diese gerne haben möchten. Und das ist
gut so.

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