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  • x-beliebig

mehr als 1000 Beiträge seit 15.06.2003

dem Kunden mag es egal sein. Dem Bürger sollte es vielleicht nicht egal sein

"Oder man lässt die Kabelei gleich ganz sein und funkt zum Endkunden".
Bitte nicht. Auch wenn sie eine Affinität zu Funk haben.
Es wäre ja ok, wenn man Funk hier und dort als Alternative nimmt. Aber der bitte den Regelausbau mit einer Übertragungstechnik, die tatsächlich noch Potential hat. Es mag sein, das OPAL ein Negativbeispiel war. Aber war es bei OPAL nicht so, dass die Hausanschlüsse immer noch Kupfer wahren, nur die gebündelte Übertagung wurde per Glasfaser gemacht und dort war der eigentliche spätere Flaschenhals. In sofern ist OPAL ein gefährliches Argument, da man aufpassen muss nicht flache Dinge gleich zu setzen. OPAL war nicht FTTH. Und FTTH ist auch in seiner heutigen Ausbauform, das konnte ich übrigens mal im Heise Forum lernen, noch nicht ein Glasfaser von Vermittungsstelle/Verteilungsstelle zum Endkunden, sondern wird irgendwo auf der Strecke optisch sepliced. Ich finde, beim Datenanschluss sollten wir als Gesellschaft erkennen, dass dies genau so wichtig wird, wie fließend Wasser und Strom in jedem Gebäude. Ähnlich sollten wir auch diese Technik gleichberechtigt behandeln. Eigentlich sollten alle Versorgungsnetze in öffentlicher Hand sein. Den "Service" darüber können wir gerne privatwirtschaftlich organiseren. Mit der Ausnahme des Lebensmittels Wasser bitte.
Wie viele hier empfinde ich es als Armutszeugnis für einen Staat wie Deutschland, dass wir es nicht hinbekommen eine moderne funktionierende Infrastruktur an jeder Stelle des Landes zu organisieren. Sie mögen Recht haben, dass nicht jeder überall derzeit die maximal Bandbreite bucht, sondern eher das Minimum sucht. Aber wir haben vor eine moderne Gesellschaft zu sein. Bzw wir sind dazu verdammt, denn Bodenschätze haben wir nicht. Moderne Schulen (nicht zu verwechseln mit Digitalblödsinn, oder Digitalspielkram), Universitäten und gute tragfähige Infrastruktur sollten uns aus Eigenantrieb wichtig sein. Die Milliarden, die wir hier investieren, sind eine Zukunftsinvestition. Wir haben nichts davon alles zu Ökonomisieren, dass sollte man langsam mal verstanden haben. Mit Infrastruktur wird Ökonomie betrieben. Wer gute Infrastruktur hat, kann diese effizienter betreiben. Wer übrigens sagt eigentlich, dass Google, Amazon, Netflix, Facebook überall Steuern sparen dürfen, bis es kracht. Alle diese Firmen nutzen für ihre Geschäfte Infrastruktur. Wir sollten selbstbewusst sein uns sagen, wer hier, in der EU Geschäfte auf Infrastruktur betreiben möchte, der hat sich auch an den Kosten zu beteiligen. Wenn diese Firmen angemessen Steuern zu zahlen hätten, nämlich in den Ländern wo sie ihre Kunden über die dort vorhandene Infrastruktur finden, dann brächten wir vielleicht gar nicht lange darüber sprechen, ob in einem dicht besiedelten Land, wie Deutschland "auf dem Land",wie in der Stadt gefälligst ein Mindeststandard an Infrastruktur zu liegen hat. Und dies mag sich derzeit am Gegenstand Glasfaser manifestieren. Vielleicht kann man darüber reden. Ich finde allerdings ganz persönlich, die noch möglichen Kapazitätsreserven und die Sicherheit des Betriebes in Sicherheit der Übertragung (nicht abhörbar) und Zuverlässigkeit der Übertragung (Verfügbarkeit), die in der Glasfasertechnik stecken, deren Verlegung zwingend irgendwann bis zur einzelnen Wohneinheit sehr sehr deutlich und dringlich nahelegt. Wenn diese Anschlüsse überall liegen, dann ist jede Netzkomponente eben auch nicht mehr teuer, sondern Massenprodukt. Außerdem, wie schon angesprochen, hat dies auch Vorteile in der Leistungsbilanz und ist somit auch ökologisch sinnvoll.
Also zusammengefasst: was soll die Diskussion und das Herumgefrickel. Sie selbst wurden ja auch zum (bitte entschuldigen sie, die Leistung, die ihr Verein erbracht hat ist hoch anzurechnen) auch zum Frickeln genötigt, da der Staat die Telekom damals zusammen mit der Infrastruktur privatisiert hat. Der Handwerkliche Fehler wurde bei der Privatisierung begangen. Vermutlich sogar bewusst, bzw. durch Lobbyisums getrieben. Deshalb haben wir jetzt bei Schienenverkehr und bei Telekommunikation ein Problem und deshalb reden wir hier über solchen Blödsinn, statt fest zu stellen, welche Übertragungsnetztechnik wir überall sehen wollen und diese auch da hin kommt. Statt dessen werden Mobilfunkfrequenzen zu Horrorpreisen versteigert und es wird erlaubt, dass ein Anbieter die Netze in seinen Händen hält, die eigentlich mal öffentliches Eigentum waren. Wenn übrigens die Diensteanbieter dann Nutzungsgebühr für die Netze zahlen und eben, wie oben angemerkt, auch die Nutznießer auf der Anbieterseite für die Infrastruktur mit aufzukommen haben, bin ich zuversichtlich, dass wir uns alles leisten können, was genug Zukunftssicherheit hat.

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