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  • TheRealTJ

mehr als 1000 Beiträge seit 15.06.2004

Alternativer Kommentar zum Kommentar:

Wir belassen den Autor des Artikels in seiner Euphorie (kann sehr gut mitfühlen). Das alles legt sich wieder. Hier der alternative Kommentar:

Als Rasenmäher-Roboterkäufer der ersten Stunde (Worx) habe ich diesen Schritt ebenfalls vor ca. 4 Jahren getätigt. Entgegen der Meinung des Autors komme ich zu dem Schluß, daß bei diesen Geräten erst Recht das KISS Prinzip gilt: Keep it simple stupid! Bitte kein WLAN, keine App-Steuerung, keine GPS Intelligenz - je mehr Gaggelfax und vermeintliche Intelligenz in den Geräten steckt, desto eher gehen diese kaputt. Von Tracking- und Google verseuchten Apps und Portalen will ich gar nicht erst anfangen.

Die Probleme sind bereits mechanischer Natur. Es beginnt bei den Folientastaturen, die sich den Witterungsbedingungen entsprechend nach einiger Zeit an den häufig benötigten Tasten abnutzen. Selbst wenn man auf Pin verzichtet (wenn es geht) oder diese häufiger auf andere Tasten legt. Es sind die Funktionstasten z.B. Cursor oder Enter, die bei uns als erstes den Geist aufgaben. Das auch Dank teilweise schlicht als bescheuert zu bezeichnenden Menüstrukturen und Benutzerführung, als wir im ersten Jahr noch bemüht waren unser Gerät zu programmieren.

Weiter geht's mit allen in billigen Plastik verbauten beweglichen Teilen im Fahr- und Mähbereich. Auch bei ordentlicher Pflege härten diese Teile spätestens nach 2-3 Jahren aus und brechen aufgrund der dauerhaften Vibrationen denen so ein Roboter naturgemäß ausgesetzt ist.

Und last but not least endet alles bei dem unterirdischen, externalisierten, faktisch nicht existenten Support der Handelsmarken. In unserem Falle (natürlich sind wir nur ein Einzelfall gewesen) hat dieser uns nachweislich versucht zu bescheissen. Denn nach dem ersten angeblichen Platinentausch habe ich vor dem zweiten Einsenden des Gerätes (jeweils für 50,- EUR per DPD Paket) es gewagt, die alte Platine mit einem roten Lackstift zu markieren. Und ich glaube nicht, daß da jemand auf die vermeintlich neue Platine, an gleicher Stelle, den gleichen Farbpunkt aufgetupft hat. Die auf dem Auftrag angekreuzte Option: Ausgebaute Teile mit zurückschicken wurde selbstversändlich nicht ausgeführt. Erst nach einer Rechnungskürzung kam Wochen später eine Kiste mit angeblich "unseren" Teilen, mein Vertrauen war da aber schon zerstört.

Nächster Punkt: Ersatzakkus. Ich weigere mich "vergoldete" Ersatz-Akkus für über 130,- EUR zu kaufen. Öffnet man so einen Akku-Block entdeckt man nebe einer Platine und einem zwischengeschalteten Widerstand ganz normale, zwei handelsübliche Akkus, die es für 16,- EUR bei Conrad gibt. Mit Lötkolben und etwas Fachkenntnis läuft unser Akku Marke Eigenbau bislang länger wie die "vergoldeten" Markenakkus.

Das Mähen sollte auch nicht automatisiert anhand eines Zeitplanes sein sondern vorzugsweise nur nach Aufforderung beginnen. Warum? Weil die ganze Regensensor Geschichte (auf aktuellen Geräten wohl sogar mit Wetter-Abgleich im Internet) einfach nur lebensferner Gaggelfax ist. Was bringt es, eine Stunde nach einem Regen loszufahren, wenn die Wiese immer noch klatschnaß ist? Wir haben unseren Mäher mit seiner Ladestation daher in einen sicheren Shelter verpackt (wo eh kein Tropfen den Sensor treffen würde). Wo dieser selbständig rein und raus fahren kann.

Und zu gewissen Zeiten sollte der Mäher schlicht auch nicht unterwegs sein. Das sind z.B. die Nachtzeiten oder aktuell auch tagsüber wenn die Küken flügge werden und im Bettelflug mit den Elterntieren unterwegs sind. Nicht gerade schön die vertrockneten Reste von "Getier" mit Flaum am Gerät sauberzumachen. Möglich, daß das in kleinen Vorstadt Monokultur-Gärten weniger ein Problem darstellt. Auf einem 1200 m2 Grund nahe Wald, Wiesen und Hecken ringsherum ist das ein Faktor.

Ich bin zur Überzeugung gekommen, daß es bei Rasenmäher-Robotern nur zwei Strategien gibt: Entweder möglichst billig und in Kauf nehmend alle 2-3 Jahre ein neues Gerät mangels Support, vergoldeten Ersatzteilen, EOL Technologie etc. zu kaufen. Oder sich ein Gerät selbst bauen. Dann aber richtig mit beweglichen Teilen aus Aluminium, richtigen Rad-Aufhängungen und den ganzen anderen Details, die bei den gängigen Modellen fehlen oder schlicht Murcks sind. Ich stelle die Sinnfrage:

Was ist für den Garten, für die Natur sinnvoller? Alle 2-3 Jahre China-Plastikmüll oder etwas langfristig Nachhaltiges? Letzteres gibt es derzeit nicht am Markt. Denn alle Geräte sind schlichte Wegwerfartikel von Handelsmarken, die nur verkaufen wollen und schon beim After-Sale Support patzen. Und Ihren Preis-Tag durch Gaggelfax Features zu rechtfertigen versuchen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.05.2019 09:33).

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