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  • VolkerG

705 Beiträge seit 07.01.2000

Re: Pfui Teufel!!

Tom Berger schrieb am 2. Januar 2015 21:43

> VolkerG schrieb am 2. Januar 2015 21:38
> 
> > Also, wie du schon zuerst sauber erläutert hast, dieses
> > sukzessive Ersetzen Richtung Justiz (statt moraliner Willkür,
> > so to say, auch bekannt als Religion, Humanismus und Politik,
> > und wie sie alle heißen) findet statt. Gut so.
> 
> Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Nein, das findet in keiner
> Weise statt. Die Justiz hat nicht die Aufgabe, für Gerechtigkeit zu
> sorgen. Ethische Maßstäbe unterscheiden sich fundamental von
> juristischen Maßstäben. Die Justiz muss sich ständig den
> soziokulturellen Veränderungen der Gesellschaft anpassen und hinkt
> diesen deshalb zwangsläufig hinterher
> 
> Du wünschst Dir eine Art statisch-technokratischen Faschismus. Und es
> ist ganz gut so, dass wir nicht in so einem System leben.

Das ist fehlinterpretiert (würde ich meinen).

Richtig ist, dass, wenn "moralische" Forderungen schon erhoben
werden, ich mir in der Tat wünsche, dass _von denjenigen Leuten_,
die sie erheben, bitteschön _versucht_ wird, diese kodifiziert
zu bekommen (wodurch sie dann durch die Mehrheitsgesellschaft
legitimiert sein würden [für länger oder für kürzer, das bleibt
dann ja verhandelbar]).

Nun aber noch der Teil, den du nicht wahrgenommen hast (weil ich
ihn vielleicht nicht genannt habe): Selbstverständlich wünsche
ich mir, dass dann darunter bescheuerte Forderungen _nicht_ die
mehrheitliche Zustimmung der Bürger finden werden. Normal.

(Dass dann dann ab und zu - selten - in die Hose gehen würde und
geht, ist auch wieder klar. Zum Beispiel ist es mir ein Rätsel,
wozu hier ein  § 26 Anstiftungstatbestand gut ist, der im
Gegenteil Schlechtes bewirkt, nämlich dem Täter einen mildernden
Rechtfertigungsgrund an die Hand gibt [eine Idee, auf die er
ohne die Möglichkeit des Anstiftungstatbestands nicht kommen
würde und könnte]. Egal, die Mehrheit will das so. Auch gut.
Zwar Scheiße, aus meiner Sicht, aber wenigstens kodifiziert,
und somit immerhin potenziell künftig abschaffbar [was bei
lediglich moralischer Rede nicht ginge]).

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