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mehr als 1000 Beiträge seit 10.03.2004

Unschuldsvermutung

Wenn z.B. euer Nachbar verdaechtigt, mehrere Kinder ermordet zu
haben, aber noch konkrete Beweise fehlen, um eine Anklage zu
rechtfertigen, wuerdet Ihr als Familienvater so etwas nicht wissen
wollen, so dass ihr eure Kinder von dieser Person fernhalten
koenntet? Oder haltet Ihr es fuer besser, wenn der Staat jegliche
Informationen ueber Tatverdaechtige zurueckhaelt, damit auch ja
keiner auf die Idee kommt, die Betroffenen benachteiligt zu
behandeln, solange keine Verurteilung vorliegt?

Ich weiss ja nicht, wie Ihr es sieht, aber ich wuerde meine
Entscheidungen selbst treffen wollen und wuerde es aus diesem Grunde
vorziehen, wenn der Staat entsprechende Informationan publik macht
und es jedem selbst ueberlaesst, wie er damit umgeht. Und im obigen
Fall wuerde ich z.B. lieber auf Nummer sicher gehen wollen und meine
Kinder von diesem Nachbarn fernhalten, auch wenn er (noch) nicht
verurteilt worden ist.

Juristisch gesehen ist die Unschuldsvermutung sicher eine feine Sache
und ein integraler Bestandteil unserer Demokratie, aber gerade wenn
moeglicherweise Menschenleben auf dem Spiel stehen, sollte man die
entsprechenden Informationen den potentiellen Opfern unterbreiten und
es ihnen selbst ueberlassen, ob sie der entsprechenden Person ueber
den Weg trauen. Die Unschuldsvermutung sollte nicht bedeuten, dass
man die Identitaet von Verdaechtigen bis zur Verurteilung geheim
haelt, damit sie in der Gesellschaft nicht benachteiligt behandelt
werden.
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