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118 Beiträge seit 16.11.2000

Realistisch bleiben

Einleitend: Ich bin weder Pro Linux noch Pro Windows, sondern eher
der Auffassung: Erst die Aufgabenstellung konkretisieren, dann das
dafür geeignete System wählen. Und das kann sowohl Windows als auch
Linux oder irgend ein anderes System sein.

Mir kommt es ein wenig so vor, als ob die Bundesverwaltung von der
irrigen Annahme geleitet wird, daß die Verwendung von Linux keine
Kosten verursacht. Das mag ja für Standardsoftware wie Mail,
Webserver etc. zutreffen, doch wir sind uns wohl alle einig, daß es
in einer Verwaltung auch noch anderes als Standardsoftware geben
wird. Und das sich in den seltensten Fällen ein Entwickler finden
wird, der diese Spezialanwendung schreibt, ohne dafür Geld zu
verlangen, dürfte auch klar sein.

Insbesondere, nachdem der Dot-Com-Hype vorüber ist, kann man
feststellen, daß die Geschwindigkeit mancher OpenSource-Projekte
deutlich an Fahrt verloren hat. Firmen können es sich in den
schlechteren Zeiten eben nicht unbedingt leisten, aus Prestigegründen
die Mitarbeiter für OpenSource-Projekte frei zu stellen. Die
Argumentation, die meiner Ansicht nach in solchen Absichtserklärungen
mitschwingt, daß die Software ja quasi kostenlos vorhanden ist, ist
daher falsch.

Ich möchte mal den Entwickler sehen, der mit heller Begeisterung noch
an einem OpenSource-Projekt in seiner Freizeit weiterwerkelt, welches
von der Verwaltung benutzt wird, ohne dafür einen Pfennig - pardon
Cent :-) zu sehen. Insbesondere wenn dann die Verwaltung stolz
verkündet, daß Millionen eingespart werden...

Fazit: Sowohl die Verwendung von Windows als auch Linux verursacht
Kosten, wenn die Aufgabenstellungen über allgemeine Anwendungen
hinausgehen.

Falls jetzt die Argumentation kommt, daß mit StarOffice ja eine
Alternative zum teuren MS-Office besteht: Auch SUN verlangt für die
neuen Versionen wieder Geld, um die Entwicklung zügig vorantreiben zu
können. Oder soll die Verwaltung in zehn Jahren dann immer noch mit
der Version 5.2 arbeiten? Außerdem bin ich gespannt, wie schnell die
OpenOffice-Entwicklung fortschreiten wird, denn SUN wird sicher die
eigenen Entwickler bevorzugt an ihrem StarOffice anstatt an
OpenOffice arbeiten lassen.

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