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7 Beiträge seit 06.12.2007

Hoffnung - am Beispiel Standortschließung IBM Schweinfurt und SAP Outsourcing

Als ich gestern im Radio davon erfuhr daß Nokia die Handyproduktion
verlagert , da hatte ich einen Flashback. Ich dachte, das hast Du am
eigenen Leib schon mitgemacht und die Art und Weise wie die
Verlagerung stattfinden soll, kam mir bekannt vor. Auch die Wut und
Enttäuschung der Nokianer, die am Abend im Fernseher gezeigt wurden,
habe ich bei meinen Ex-Kollegen gesehen.

Trotzdem es gibt immer Hoffnung: von den 350 Betroffenen arbeiten
mittlerweile arbeiten fast 40 Ex-Kollegen in meiner neuen Firma.

Vor 2 Jahren wurde der IBM Standort Schweinfurt ins Ausland
verlagert. IBM: “Die Ungarn kosten 1/5tel”. Damals dachte ich die
Welt geht unter. Wo kriegst Du jetzt einen Job mit dem Du die Familie
unterhalten kannst, mit 43 Jahren …

Wie IBM haben das damals und auch IT Firmen gemacht und machen es
auch heute noch so. Man kauft sich günstige Personalkapazitäten in
der ganzen Welt ein, bzw. verlagert dorthin.

Aber da kam mein Gerechtigungskeitssinn durch. Nein, das werde ich
beweisen, daß man durch Leistungserbringung zu 100 % aus Deutschland
erfolgreich sein kann und damit IT-Arbeitsplätze in Deutschland
schaffen kann. Ich bin dann zu einem mittelständischen SAP Systemhaus
in den Vertrieb gewechselt und habe Firmen angesprochen, die bereits
bei großen IT-Dienstleistern und natürlich die SAP Outsourcingkunden
meines vorherigen Arbeitgebers versucht zu überzeugen zu uns zu
wechseln.

Es hat funktioniert, mehrere Firmen(Mittelständler und auch große
internationale Firmen) sind zu uns gewechselt. So konnten viele mit
mir entlassene IBM-Kollegen in meiner neuen Firma beschäftigt werden.

Und besonders wichtig die SAP Outsourcingkunden, die zu uns
gewechselt sind, sind hochzufrieden mit uns. Zufriedene Kunden
sichern Arbeitsplätze !

So sehe ich die offshorekonkurrenz mittlerweile sehr entspannt, wir
stellen uns dem globalen Wettbewerb.

Und Sie werden es nicht glauben, auch preislich haben wir keine
Probleme den IT-Dienstleister mit Ihren Offshorekapazitäten paroli zu
bieten.

Meine Empfehlung an die Nokianer: Ihr wisst doch, wie man handys
baut, besser als die Manager. Nutzt euer Wissen, gründet eine Firma
oder geht zu einem Unternehmen das das macht und bringt Euch ein und
sucht Kunden oder werded Auftragsfertiger für  Siemens, Motorola,
Nokia, ... Die günstigen Lohnkosten im Ausland allein machen nicht
den Gesamtpreis aus und die Lohnkosten in Ungarn, Rumänien,
Indien,... steigen rasant. Die Zeit spielt für Euch. Eure Stückkosten
und die Qualität müssen besser sein, als die der Konkurrenz.

Macht z.B. auch ein rotes Strike-Handy, analog dem Strike-Bike, das
Ende des letzten Jahres in Thüringen produziert wurde. Sowas würden
sich viele kaufen.

Neulich stand zu lesen, Leoni ist nun 1x um die ganze Welt, man wüßte
kein Land mehr wo man noch hin verlagern könne.

Kopf hoch und viel Glück

Für Diskussion oder Information:

Bernhard Weimann
weimannb@web.de


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