Mir ging die Galle hoch bei der Behauptung, die Opfer, deren Daten missbraucht wurden, seien rechtlich verantwortlich!
Wenn es so wäre, könnten wir unser Rechtssystem sofort begraben und das Faustrecht ausrufen. Mit welcher kompletten Ahnungslosigkeit kommt man nur auf solche Behauptungen?
Auch die Heise-Darstellung, dass nur wer nachweislich nichts damit zu tun habe, nicht haftbar sei, stößt mir sauer auf! Beruhigend ist etwas anderes, als bei jeder Forderung irgendwelcher Leute oder jedem Betrug irgendwelcher Leute fernab in China, nachweisen zu müssen, dass ich es nicht war!
Wie soll man nachweisen, dass man etwas nicht hat, bzw. nicht getan getan hat? Das geht höchstens bei Taten, die physische Anwesenheit erfordern über ein Alibi für einen exakt begrenzten Zeitraum, oder über den Nachweis, dass es ein anderer getan hat. Und gerichtsfest festzustellen, wer etwas geklaut hat, ist Aufgabe der Behörden!
Seit wann gilt im Strafrecht die Unschuldsvermutung nicht mehr und seit wann muss man im Zivilrecht einen Anspruch gegen jemanden nicht mehr beweisen?
Das wäre ja wie GEMA-Vermutung. Die bleibt zum Glück die Ausnahme!
Bleibt einem eigentlich nur als Konsequenz, möglichst nur wenige, ganz große Händler und Portale zu nutzen in der Hoffnung, möglichst wenig Daten zu streuen.
Ich fürchte nur, dass das, was auch über die großen Portale und Bezahldienstleister an Daten weiter gegeben wird (eMail, Name, Telefonnummer(?), Adresse usw.) auch schon für so einen Betrug genügt. Außerdem wird die Warnung für die Meisten jetzt ohnehin zu spät kommen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.10.2015 02:58).