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  • /mecki78

mehr als 1000 Beiträge seit 03.07.2004

Hilft alles nichts Leute, Politiker funktionieren nicht wie "normale" Menschen

Wenn ein neues "Thema" die deutsche Politikbühne betritt, dann kann
man Politiker sofort in 3 Gruppen einteilen:

1) Politiker, die schon immer eine Meinung zu diesem Thema hatten und
auch aktuell haben. Meinungsbildung abgeschlossen.

2) Politiker, die zwar bisher noch keine Meinung zu diesem Thema
hatten und auch aktuelle noch keine haben, sich aber beim ersten
Kontakt mit dem Thema sofort eine eigene Meinung bilden, und zwar
noch vor jeglicher Recherche und bevor irgend jemand irgendwelche
Fakten an sie heran getragen hat. Meinungsbildung abgeschlossen.

3) Politiker, die sich noch unsicher sind und zuerst mal abwarten,
sie mögen eine bestimmte Tendenz haben, aber noch keine feste
Meinung. Nur Politiker dieser Gruppe, kann man beeinflussen. Diese
Politiker kriegen jetzt Fakten präsentiert, von wem auch immer; z.B.
von anderen Politikern, Gremien, Staatsorganen (Polizei, Gerichten,
...), Gewerkschaften, Lobbygruppen, Vereinen, usw. Irgendwann
kristallisiert sich dann eine Meinung heraus, womit die
Meinungsbildung abgeschlossen wäre.

Sobald bei einem Politiker die Meinungsbildung abgeschlossen ist,
entwickelt er eine [für ihn] "natürlich" Resistenz gegen jegliche
Fakten. D.h. egal wie viele Fakten gegen seine Meinung sprechen, egal
wie unlogisch seine Meinung ist, egal was irgend jemand zu ihm sagt,
er bleibt bei seiner Meinung. Und wenn man ihn beweisen könnte, dass
durch sein Vorhaben die Welt untergeht, er bleibt dabei. Standhaft
wie ein Fells in der Brandung.

Lediglich wenn genug Druck von irgend einer Seite kommt, dann knickt
er irgendwann ein. Jeder Fells hat eine Belastbarkeitsgrenze. Aber
auch wenn er einknickt, insgeheim hat sich an seiner Meinung nichts
geändert, er gibt nur den äußeren Druck nach, das ist auch schon
alles. Wenn ein Politiker seine vorherige Meinung öffentlich als
falsch hinstellt, einen Fehler einräumt, oder eine Aussage zurück
nimmt, dann in aller Regel nur deswegen, weil er dazu irgendwie
gezwungen wurde; innere Einsicht sucht man in der Politik vergebens.

Was die VDS angeht, gibt es keine aktuellen Politiker, deren
Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen ist, d.h. es ist völlig
irrelevant wer, wann, woher und in welchem Ausmaß Fakten für oder
gegen die VDS herbei schafft. Zeigt mir doch mal einen Politiker, der
einst absolut für/gegen die VDS war, und jetzt aus Überzeugung im
anderen Lager sitzt. Im besten Fall ist der Politiker "käuflich" (und
ich rede hier nicht unbedingt von "Geld", man kann auch anders
"käuflich" sein) oder "erpressbar" und bestimmte Leute haben so die
Mittel ihn so auf ihre Seite zu ziehen. Leider ist es aber in der
Realität so, dass die Gelder und Druckmittel sich deutlich öfter in
den Händen der "falschen Leute" befinden.

Also präsentiert den Politikern ruhig Fakten, aber erwartet nicht,
dass sich dadurch was ändert. Diese Fakten werden je nach Bedarf
entweder ignoriert, diffamiert oder in Frage gestellt.

Ich würde ja zu gerne mal einen VDS Befürworter wie in amerikanischen
Gerichtsfilmen in einem Zeugenstand in Kreuzverhör nehmen. z.B. den
Herrn Thierse (Chef der Polizeigewerkschaft):

Ich: Herr Thierse, warum behaupten sie, das durch den Wegfall der VDS
viele Straftaten nicht mehr aufgeklärt werden können?

T: Weil dem so ist.

Ich: D.h. während der aktiven Zeit der VDS, konnten mehr Straftaten
aufgeklärt reden?

T: Ja sicher.

Ich: Und WARUM sagen dann alle Statistiken, dass die Aufklärungsquote
während der VDS schlechter war als vor der VDS, bzw. die aktuelle
Quote nicht schlechter ist als während der VDS?

T: ... Welche Statis...

Ich: Euer Ehren, weisen sie bitte den Zeugen an meine Frage zu
beantworten!

T: Ich weiß es nicht, ich weiß ja gar nicht auf welche Statistiken
sie hier anspielen.

Ich: Na alle Statistiken sagen das. Welche Statistiken haben sie denn
bitte bisher zur Rate gezogen, auf denen sich ihre Aussage stützt?

T: Eigentlich keine, ich habe ...

Ich: Und woher glauben sie dann bitte zu wissen, dass die VDS bei der
Aufklärung von Verbrechen hilfreich sein wird, bzw. hilfreich war?

T: Viele unsere Mitglieder sagen, dass sie Mangels Daten bestimmte
Internetverbrechen heutzutage nicht aufklären können.

Ich: Ach, und sagen sie auch, dass sie das während der VDS konnten?

T: Nicht direkt, aber wenn die Daten vorhanden wären ...

Ich: WAS WÄRE DANN? Über ein Jahr war die VDS im Einsatz, die Daten
waren also vorhanden, WO WURDEN DAMIT MEHR VERBRECHEN aufgeklärt?

T: Ich weiß nicht, ich ...

Ich: WER sagt ihnen bitte, dass man die Beispielfälle, die sie immer
wieder heranziehen, mithilfe der VDS hätten aufgeklärt werden können?

T: Ich gehe davon aus ...

Ich: Ich fasse also zu zusammen: Sie wissen eigentlich nichts
wirklich genau, sie haben wage Vermutung, ihre Aussagen stützen sich
auf keine Statistiken oder nachweisbare Fakten, sie glauben, sie
hoffen, aber beweisen können sie gar nichts. Und auf dieser Basis
sollen wir also über 80 Mio Menschen überwachen, in der Hoffnung,
dass sich ihre HOFFNUNGEN erfüllen, obwohl alle harten Fakten bisher
dagegen sprechen?

T: Nun... ähh...

Ich: Ich ziehe die Frage zurück. Keine weiteren Fragen euer Ehren.

:-D

/Mecki
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