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Re: MS Caller-ID basiert auf XML-Schnipseln in DNS-TXT-Records -- soviel dazu!

mralf schrieb am 26. Februar 2004 8:09
> Also ich möchte mich hier nicht als heimlicher MS Verehrer outen.
> Aber wenn ich ganz ehrlich sein soll ist es mir lieber, wenn der TXT
> Record am Ende in XML codiert ist, als wenn schon wieder mal jemand
> eine Subgrammatik für ein Freitextfeld definiert.

Du lässt massiv Sachverstand vermissen.

1. XML ist wesentlich langatmiger.  DNS-UDP-Pakete dürfen maximal 512
Bytes lang sein.  Wenn sie länger sind, werden sie einfach
abgeschnitten, und der Empfänger bekommt den Rest nicht.  Es gibt
zwar die Möglichkeit, für DNS TCP statt UDP zu verwenden, aber das
wird nicht von aller Infrastruktur unterstützt, außerdem ist es im
Vergleich zu UDP höllisch ineffizient, weil erst mal drei Pakete
allein für den Verbindungsaufbau hin- und hergeschickt werden müssen.

2. XML ist wesentlich schwerer zu parsen.  Es gibt praktisch keine
100% fehlerfreie XML-Parser-Implementierung.  Der Rechenaufwand ist
im Vergleich zur SPF-Syntax zwei Größenordnungen höher.  Einen 100%
konformen SPF-Record-Parser schreibe ich dir von Grund auf in nur
einer Stunde.

3. XML bietet diverse Möglichkeiten für Includes, was den Parser dazu
drängen kann, HTTP-Zugriffe auszuführen.  Jawohl, HTTP-Zugriffe im
Zuge einer DNS-Anfrage!  Das ist technisch betrachtet sowas von
wahnsinnig, dass es einfach nur noch lächerlich ist.

Glaub mir, wir haben auf der SPF-Entwicklungs-Mailingliste einige
Tage darüber diskutiert, und wir haben noch diverse weitere gute
Gründe gefunden, die *gegen* die Verwendung von XML in DNS bzw. *für*
ein solch simples Verfahren sprechen.

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