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  • Bodenseemann

mehr als 1000 Beiträge seit 12.10.2011

Und trotzdem sind Aktien langfristig sehr, sehr sicher

Eine kleine Geschichte dazu. Basierend auf wahren ökonomischen Gegebenheiten.

Zwei Leute haben 1920 was angelegt:

Fritz Geldsparer hat sein Geld auf das Sparbuch gebracht.
Hans Aktienbesitzer hat breit diversifiziert in Aktien investiert.

Beide haben sich für 10 Jahre hingelegt.

Fritz Geldsparer musste merken, dass sein Geld quasi komplett weg war. Schließlich war da die Hyperinflation 1923, die sein Geld entwertete. Fritz Geldsparer musste sehr, sehr weinen. "Die haben mir doch gesagt, dass das Sparbuch sicher sei bei der Bank!"

Auch Hans Aktienbesitzer schaute 1930 auf sein Portfolio. Er staunte nicht schlecht! Die Aktien waren im fallen! Stimmt, da war was in den Nachrichten! Seine Aktien waren aber immer noch sehr viel mehr wert als vor 10 Jahren. Schön! "Hätte ich letztes Jahr verkauft, dann hätte ich mein Geld verfünffacht! Verrückt! Jetzt ists nicht mehr so viel. Aber dennoch gute Rendite - ich bleibe drin! Steigt schon wieder!" sagte er sich und legte sich wieder schlafen!

Er legte sich wieder für 10 Jahre schlafen wurde aber schon am 08. Juli 1932 aufgeweckt. Da waren seine Aktien so wenig wert wie noch nie! Nur noch etwas mehr als die Hälfte seines Kaufwertes! Er war traurig! Aber zum Glück hatte er nicht wie Fritz Geldsparer Geld angelegt. Dann wäre er jetzt bei 0%.
Also entschloss sich die restlichen Jahre bis 1940 zu schlafen. Und als er aufwachte war
waren seine Aktien mehr als das 2 Fache von dem Wert, was es 1920 wert war.
Er war ein wenig entäuscht. Denn auf 20 Jahre hatte er sich eine bessere Rendite versprochen. Aber sein Kumpel der Fritz Geldsparer, der ging komplett leer aus.

Ein anderer Freund der Georg Kauftzuteuer war nicht so glücklich. Georg Kauftzuteuer hat im August 2029 seine ersten Aktien gekauft, weil auch der Mann seiner Putzfrau schon welche hatte und der Schuhputzer und der Frisör. Und es dauerte 30 Jahre bis er sein Geld wieder hatte.

https://www.macrotrends.net/1319/dow-jones-100-year-historical-chart

Doof war das ganze natürlich für Zacki Kreditkauf. Er war so gierig, dass er nicht sein eigenes Geld investiert hatte, sondern einen Kredit aufgenommen hat auf sein Haus um Aktien zu kaufen. Und als die dann stark gefallen waren nach wenigen Monaten, warf sich Zacki Kreditkauf aus dem Fenster. Seine Frau würde Ihn sonst umbringen.

Ein Problem hatte auch Alfons Steinalt. Der kaufte 1925 im Alter von 65 Jahren Aktien um seine Rente noch zu verbessern. Als der Markt am Boden war, war Alfons schon über 70 und brauchte das Geld zum Leben. Dafür reichte es aber nicht mehr.

Am glücklichsten war Franziska Sparplan.
Als Sie 20 war legte sie einen Sparplan an. Das war 1920. Sie kaufte jeden Monat ein paar Aktien anfangs nur 15 Mark im Monat später dann 100 Mark.
Mit 60 hatte sie auf Ihr Depot geschaut und sich über das tolle Geld gefreut!

Die Moral der Geschichte:

Aktien sind langfristig sehr sicher.
Aber:
- Nicht auf Kredit!
- Nicht wenn man einen kurzen oder fixen Anlagehorizont hat.
- Und nicht dann kaufen, wenn die Kurse zuvor wie verrückt nach oben gegangen sind.

Am besten:

Sparplan in jungen Jahren anlegen. Nicht mehr drauf schauen und irgendwann darüber freuen. Das funktioniert sogar, wenn zwischen drin 1929 stattfinden sollte.

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