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  • Ulriko

mehr als 1000 Beiträge seit 26.06.2001

Solange die Bevölkerung ausgerechnet in den armen Ländern ständig steigt

...sind alle Postwachstumsideen zum Scheitern verurteilt. Und der Tipp, wenn man dort Reichtum schafft wie bei uns, dann geht auch die Geburtenrate runter wie bei uns, beißt sich in den Schwanz, denn dazu muss der Planet ja erst recht geplündert werden, denn die Menschen in den armen Ländern wollen keinen Verzicht, sondern erst mal Alles, was wir schon hatten, sonst wäre es ja ungerecht (so die Denke, die auch viele bei uns pflegen), und bis der Effekt dann greift, sind die menschengemachten schädlichen Auswirkungen noch um ein Vielfaches gestiegen und hat sich die Bevölkerung nochmals verdoppelt. Wer für dieses entscheidende Problem keine funktionierende Lösung hat oder es gar verdrängt, kommt nirgendwohin.

Konkret muss man die Frage beantworten können: Wie bekommt man Länder wie Indonesien oder Nigeria (zwei willkürliche Beispiele), die vor hundert Jahren so viele Einwohner hatten wie die Schweiz, heute aber mehr als Frankreich und Deutschland zusammen, dabei weiter stark steigend, dazu, erstens im Mittel maximal zwei Kinder pro Frau zu haben und zweitens sofort eine ökologische Kreislaufwirtschaft einführen zu wollen? Und Achtung, wer jetzt gleich Kolonialismus ruft, hat schon klargemacht, dass er das Problem nicht verstanden hat und nicht lösen will, kann und wird. Und wer sagt "wir müssen damit anfangen und Vorreiter werden" hat nicht verstanden, dass wir aufgrund der weltweiten demografischen Entwicklung das Problem nicht mal damit lösen würden, dass die EU freiwillig sofort ausstirbt, weil alleine China mehr Einwohner hat als die gesamte EU, weil Indien mehr Einwohner hat als die EU, weil Afrika mehr Einwohner hat, und weil die EU sowieso in dieser Hinsicht stagniert, die genannten Regionen aber in dreißig Jahren das Dreifache an Rohstoffen verbrauchen werden, wenn sie weitermachen wie bisher, und selbst wenn sie ökologische Programme fahren würden wie wir, immer noch das Doppelte.

Tatsache scheint zu sein: Langfristig verträgt der Planet auch mit verträglicheren Technologien und einer (nahezu) Kreislaufwirtschaft nicht mehr als eine Milliarde Menschen. Das kann man unter Wissenschaftlern diskutieren. Aber es zu sagen ist für fast alle politischen Strömungen tabu, für die Einen, weil sie immer noch auf Wachstum setzen, die Anderen, weil sie sich nicht billigen populistischen Vorwürfen aussetzen wollen, die einem leicht zu Dutzenden einfallen.

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